Abu Bakr al-Bagdadi
IS-Chef flüchtete aus Terror-Hochburg
09.03.2017
Der Islamische Staat gerät immer mehr unter Druck und sein Chef verliert an Macht.
Der Chef der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, hat US-Angaben zufolge unter dem Druck der Kämpfe um Mossul die irakische Großstadt inzwischen verlassen. Bagdadi sei am Leben, aber angesichts der vorrückenden irakischen Truppen habe er Mossul verlassen, sagte ein US-Verteidigungsvertreter am Mittwoch.
Der IS-Chef habe "wahrscheinlich keinen taktischen Einfluss auf die Art und Weise, wie die Schlacht geführt wird". Möglicherweise habe al-Bagdadi seinen Militärführern aber "große strategische Orientierungen" an die Hand gegeben.
Das Pentagon erwartet nach Rückschlägen der Dschihadistenmiliz im syrischen Raka und im irakischen Mossul einen Rückzug des IS ins Euphrattal. Der Islamische Staat hatte Mossul im Juni 2014 erobert und dort sein "Kalifat" proklamiert. Mittlerweile sind die irakischen Truppen dort auf dem Vormarsch. Den Ostteil der zweitgrößten irakischen Stadt hatten die irakischen Sicherheitskräfte Ende Jänner eingenommen. Jetzt wollen sie die IS-Kämpfer aus West-Mossul vertreiben.
Die nordische Stadt Raka gilt aber als eigentliche "Hauptstadt" der Dschihadistenmiliz. Dort sehen sich die IS-Kämpfer mit drei rivalisierenden Kräften konfrontiert: die türkischen Truppen und ihre Verbündeten, die von Russland unterstützten syrischen Streitkräfte und die von den USA unterstützte kurdisch-arabische Rebellenallianz Demokratische Kräfte Syriens (SDF).