Das US-Verteidigungsministerium wollte seinen Tod zunächst nicht bestätigen.
Die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat den Tod eines ihrer bekanntesten Anführers gemeldet. Der auch für die Planung von Anschlägen in Europa und den USA zuständige Propaganda-Chef Abu Mohammed al-Adnani sei in der syrischen Provinz Aleppo getötet worden, teilte der IS am Dienstag mit.
Aus dem US-Verteidigungsministerium verlautete, die USA hätten Al-Adnani bei einem Luftangriff ins Visier genommen. Seinen Tod wollten die USA aber zunächst nicht bestätigen.
Gesicht der radikalen Islamisten
Der Syrer gehörte zu den letzten noch lebenden Gründungsmitgliedern des IS. Er galt praktisch als das Gesicht der radikalen Islamisten und trat als ihr Sprecher auf, während IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi selbst kaum öffentlich in Erscheinung tritt. So hatte Adnani im Juni 2014 im Namen des IS ein Kalifat in Teilen Syriens und des Irak ausgerufen. Zuletzt hat der IS in beiden Ländern an Boden verloren.
Adnani soll sich syrischen Rebellen zufolge in der Region Aleppo aufgehalten haben, um die Kampfmoral der dort in Bedrängnis geratenen IS-Kämpfer zu stärken. Wahrscheinlich sei er bei einem Luftangriff getötet worden. Ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums erklärte, das Fahrzeug Al-Adnanis sei in der Stadt Al-Bab unter Beschuss genommen worden.
Chef für Auslands-Operationen
Der 1977 geborene IS-Anführer hatte sich US-Experten zufolge schon vor mehr als zehn Jahren der Extremisten-Gruppe Al-Kaida angeschlossen und war im Irak vorübergehend in US-Gefangenschaft gewesen. Beim IS soll er Chef für Auslands-Operationen gewesen sein. Er trat auch immer wieder in IS-Botschaften auf, in denen er zu Anschlägen in Europa und den USA etwa während des muslimischen Fastenmonats Ramadan aufrief.