Die IS-Milizen haben nach eigenen Angaben einen zweiten US-Reporter getötet.
Kämpfer der radikalislamischen IS-Miliz sollen eine zweite US-Geisel getötet haben. Der Journalist Steven Sotloff (31) hatte als Reporter in Syrien berichtet und war vor einem Jahr entführt worden.
Laut des auf die Überwachung islamistischer Webseiten spezialisierten US-Unternehmens SITE veröffentlichten die Jihadisten am Dienstag ein Video, das die Enthauptung des US-Reporters zeigt. Das Weiße Haus hat inzwischen die Echtheit des Videos bestätigt.
Auf dem in einer Wüstengegend aufgenommenen Video trägt Sotloff orangefarbene Kleidung und kniet neben einem maskierten Kämpfer, der mit einem Messer bewaffnet ist. Nach der Enthauptung droht der Kämpfer, als nächstes eine britische Geisel hinzurichten. Bei dem Briten handelt es sich laut CNN um David Haines.
Die Islamisten warnen demnach in dem Video andere Staaten davor, zusammen mit den USA gegen die Miliz vorzugehen. Das Weiße Haus erklärte, dass es die Echtheit des Videos noch nicht bestätigt habe.
Großbritanniens Premierminister David Cameron hat die mutmaßliche Enthauptung als "absolut ekelhafte, verachtenswerte Tat" bezeichnet.
Zwei Wochen zuvor war ein ähnliches Video von der Ermordung des US-Journalisten James Foley
veröffentlicht. Anschließend hatten die Jihadisten auch mit der Ermordung von Sotloff gedroht, sollten die USA ihre Luftangriffe auf IS-Stellungen im Nordirak nicht einstellen. Der freiberuflich arbeitende Reporter war im August 2013 in Syrien entführt worden. Seine Mutter appellierte noch am vergangenen Mittwoch an den selbsternannten IS-Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi, ihren Sohn freizulassen.
Sotloff war sich der Risiken bewusst
Sotloff hat jahrelang aus dem Nahen Osten berichtet. Er schrieb über die politische Entwicklung in Ägypten, Syrien, Bahrain sowie aus Libyen und aus der Türkei.
Zudem hielt sich der Reporter längere Zeit im Jemen auf, wie die "New York Times" unter Berufung auf Freunde des Toten berichtete. Sotloff habe gut Arabisch gesprochen und tiefe Zuneigung zur islamischen Welt empfunden.
Unter anderem arbeitete er für das "Time Magazine", die Zeitung "Christian Science Monitor" und das "World Affairs Journal". Seit August 2013 war er in Syrien vermisst.
Sotloff wuchs überwiegend im US-Staat Florida auf. Bereits als Student schrieb er für Zeitungen. Nach Ende des Studiums 2005 arbeitete er hauptberuflich als Journalist.
Wie die "New York Times" berichtete, reiste Sotloff immer wieder gezielt in die gefährlichsten Krisengebiete des Nahen Ostens. Freunden habe er immer wieder versichert, dass die Risiken ihm bewusst seien.