Jihadisten sollen südlich von Kirkuk Chlor- und Senfgas eingesetzt haben.
Ein dreijähriges Mädchen ist im Norden des Iraks nach Angaben von Ärzten an den Folgen eines Angriffs der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit Chemiewaffen gestorben. Das Kind habe giftige chemische Gase eingeatmet, erklärte der Leiter des Krankenhauses der Stadt Kirkuk, Karim Wali, am Freitag.
Ein Mitglied der irakischen Hohen Kommission für Menschenrechte, Masrur Aswad Mukhi al-Din, verbreitete auf Facebook Bilder von Opfern.
400 Menschen verletzt
Irakische Medien hatten zuvor berichtet, die Extremisten hätten den Ort Taza Khurmatu südlich von Kirkuk mit Giftgas angegriffen. Dabei habe der IS Chlor- und Senfgas eingesetzt, erklärte Mukhi al-Din. 400 Menschen seien verletzt worden. Eine unabhängige Bestätigung für den Angriff mit Giftgas und die Zahl der Opfer gab es zunächst nicht.
Unmenschlich
Auch der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi warf dem IS den Einsatz von Chemiewaffen in Taza Khurmatu vor. Er sprach von einem schweren Verbrechen und einem Angriff gegen die Menschlichkeit. Der Irak werde darauf eine scharfe Antwort geben.
Das US-Verteidigungsministerium hatte am Donnerstag bestätigt, dass es mehrere Angriffe auf das Chemiewaffenprogramm des IS ausgeführt hat. Genaue Angaben zu den Zielen wollte Pentagon-Sprecher Peter Cook nicht machen. Man sei zuversichtlich, dass die Angriffe das Chemieprogramm der Terrormiliz geschwächt hätten.