Henker
ISIS bestätigt Tod von "Jihadi John"
19.01.2016
Der gebürtige Brite tauchte in mehreren Enthauptungsvideos auf.
Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den Tod ihres britischen Kämpfers "Jihadi John" bei einem US-Luftangriff in Syrien bestätigt. Der Extremist, der mehrere westliche Geiseln hinrichtete und mit wirklichem Namen Mohammed Emwazi hieß, sei im November bei einem Drohnenangriff in Raqqa getötet worden, erklärte der IS am Dienstag in seinem Online-Propagandamagazin "Dabiq".
US-Angriff
Emwazis Auto sei bei dem Angriff zerstört worden, er selbst sei "sofort" tot gewesen.
Die US-Armee hatte bereits im November mitgeteilt, dass "Jihadi John" wahrscheinlich bei einem Luftangriff in der IS-Hochburg Raqqa getötet worden sei. Eine endgültige Bestätigung stehe zwar noch aus, erklärte ein Armeesprecher. Die USA seien aber "sehr zuversichtlich", dass "Jihadi John" tot sei.
Symbol des IS-Terrors
Emwazi, ein in Kuwait geborener britischer Staatsbürger mit irakischen Wurzeln, war in mehreren Internetvideos der IS dabei zu sehen, wie er schwarz vermummt mehrere westliche Journalisten und Entwicklungshelfer enthauptet, darunter die US-Journalisten Steven Sotloff und James Foley sowie der japanische Kriegsreporter Kenji Goto. Wegen seines britischen Akzents wurde er "Jihadi John" genannt. Die Enthauptungsvideos sind im Westen zum Symbol der Grausamkeit der IS-Jihadisten im Irak und in Syrien geworden.
Die britische BBC hatte im Februar berichtet, Emwazi stamme aus Kuwait und sei jahrelang auf dem Radar des britischen Geheimdienstes gewesen. Dennoch gelang ihm die Ausreise nach Syrien und er konnte zu den Terroristen stoßen.
Nach geplatztem Safari-Trip wurde er radikal
Die US-Zeitung "Washington Post" berichtete damals unter Berufung auf Emwazis früheres Umfeld, er sei in einer bürgerlichen Gegend in London aufgewachsen. Nach einem geplanten Safari-Trip nach Tansania im Mai 2009 habe er sich radikalisiert. Die Reise, die er demnach mit einem deutschen Konvertiten namens Omar und einem weiteren Mann namens Abu Talib unternehmen wollte, sei nie zustande gekommen. Das Trio sei am Flughafen von Daressalam von der Polizei eine Nacht festgehalten und anschließend abgeschoben worden. Die Gründe seien unklar.