Laut niederländischem Geheimdienstchef könnten sie auf Anschläge vorbereitet werden.
Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) bildet nach Erkenntnissen des niederländischen Geheimdienstes auch Kinder europäischer Islamisten in seinen Gebieten in Syrien aus.
"Kein Szenario ausschließen"
Möglicherweise sollten sie auf Anschläge nach einer Rückkehr in ihre Heimatländer vorbereitet werden, sagte der Leiter des niederländischen Geheimdienstes AIVD, Rob Bertholee, bei einer Tagung zu der Bedrohung durch die IS-Miliz in Berlin. "Wir können kein Szenario ausschließen."
Bertholee sagte auf der Tagung am Montag, dass derzeit mindestens 70 niederländische Kinder im IS-Gebiet leben würden, die entweder von ihren Eltern dorthin mitgebracht oder vor Ort geboren worden seien.
Keine Datenspeicherung
Der deutsche Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen konnte eine Zahl für Deutschland nicht nennen. Maaßen erklärte, dass seine Behörde Daten von Unter-16-Jährigen nicht speichern dürfe. "Das ist ein Problem", sagte er und verwies auf den Fall einer 15-jährigen mutmaßlichen Islamistin, die Ende Februar am Hauptbahnhof von Hannover einen Polizisten mit einem Messer schwer verletzt haben soll. Maaßen stellte an die Politik in Deutschland die Forderung, für eine neue Rechtsgrundlage zu sorgen, damit seine Behörde auch Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, die etwa nach Syrien ausreisen, im Blick haben könne.