Immer mehr Fotos zeigen österreichische Sturmgewehre im Krieg in Syrien.
Sturmgewehre im Stil des österreichischen Waffenherstellers Steyr Mannlicher werden im ISIS-Krieg verwendet. Zuerst sorgte das Foto eines 10-jährigen ISIS-Kämpfers mit dem StG 77 , der Waffe des Bundesheeres, für Aufregung. Nun geht ein Bild durch die Medien, das den deutschen ISIS-Kämpfer Robert Baum mit dem Austro-Gewehr zeigt – er sprengte sich jetzt in die Luft.
Aus Waffenexport?
Doch wie kommen die Austro-Waffen nach Syrien? ÖSTERREICH sprach mit Michael Engesser, Geschäftsführer von Steyr Mannlicher: „Es ist korrekt. Bei beiden Waffen handelt es sich um das Steyr AUG, bei uns bekannt als Sturmgewehr 77. Wir wissen nicht, wie es dorthin kam. Es könnte aus unseren Export-Chargen kommen und illegal weitergegeben oder nachgebaut worden sein. Ohne Seriennummer ist das schwierig zu sagen.“
Nachbau?
Steyr liefere nicht nach Syrien und in Kriegsgebiete an sich. Ginge auch nicht: Jeder Export wird vom Innenministerium genau geprüft. Recherchen zufolge könnte es sich in einem der Fälle um einen lizenzierten Nachbau aus Malaysia handeln.
Enthauptung
In Kobane überschlagen sich währenddessen die Ereignisse: ISIS soll weiter Zivilisten enthaupten. Die Türkei dementierte die Einigung auf die Nutzung von Stützpunkten durch die USA.
J. Prüller
Geschäftsführer von Steyr Mannlicher:"Wir bestätigen, dass es Steyr-Gewehre sind"
ÖSTERREICH: Auf Fotos posieren ISIS-Krieger mit Austro-Gewehren Ihrer Firma ...
Michael Engesser: Wir wissen um die Problematik. Wir bestätigen, dass es sich in beiden Fällen um Sturmgewehre der Firma Steyr Mannlicher handelt. Ohne Seriennummer kann ich aber nicht sagen, ob die Waffen von einem Waffenexport oder einem lizenzierten Nachbau stammen.
ÖSTERREICH: Hat Steyr Deals mit Firmen in Syrien?
Engesser: Pro Jahr verkaufen wir Tausende Sturmgewehre ins Ausland. Wir liefern Gewehre nicht ins Kriegsgebiet, definitiv auch nicht nach Syrien.