Hafiz Saeed wurde bei einem US-Drohnenangriff getötet.
Der Kommandant des örtlichen Ablegers der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Afghanistan und Pakistan ist laut einem US-Regierungsvertreter getötet worden. Hafiz Saeed Khan (Hafis Said) sei im Juli bei einem US-Luftangriff im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan getötet worden, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Freitag.
Die afghanischen Behörden hatten bereits nach einem US-Drohnenangriff im Juli 2015 in der Provinz Nangarhar fälschlicherweise seinen Tod verkündet.
Weniger beteutend als Taliban
Sechs Monate zuvor war Abdul Rauf Khadim bei einem anderen Luftangriff in Afghanistan getötet worden. Er galt als Vizekommandant der Extremistengruppe. Die meisten IS-Kämpfer in der Region sind Überläufer von den Taliban, die sich offenbar Vorteile durch das Bekenntnis zu der Jihadistengruppe erhoffen. Saeed wurde Anfang 2015 zum Anführer des IS-Ablegers Khorasan-Provinz ernannt, der die Herrschaft über Afghanistan, Pakistan und Teile der Nachbarländer beansprucht.
Die IS-Miliz ist nur in wenigen Bezirken Afghanistans präsent und weit weniger bedeutend als die Taliban-Rebellen. Allerdings bekannte sich die Gruppe am 23. Juli zu einem verheerenden Terroranschlag auf eine Demonstration in Kabul, bei dem 80 Menschen getötet wurden. Das Attentat richtete sich gegen die schiitische Minderheit der Hazara, die seit Jahren in Afghanistan unter Verfolgung leidet. Es war der blutigste Anschlag in der Hauptstadt seit dem Sturz der Taliban 2001.