Laut Experten brechen die Einnahmen der Terrormiliz massiv ein.
Besonders die Angriffe auf Ölfelder und die Rückeroberung ihrer einst besetzten Gebiete, wie das syrische Palmyra, setzen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ stetig zu. Laut Experten von IHS sollen ihre Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel gesunken sein.
Riesige Verluste
Dennoch mache dies den IS keinesfalls weniger gefährlich, meint der Analyst Ludovico Carolino. Trotzdem sei der Einnahmerückgang für die Terror-Organisation schwer zu verkraften, besonders im Hinblick auf die Verwaltung ihrer Gebiete. In Zahlen ausgedrückt ist der Rückgang mit 24 Millionen pro Monat zu beziffern. Hatte der IS im Monat des Vorjahres noch 80 Millionen Dollar eingenommen, so sind es im Jahr 2016 „nur“ mehr 56 Millionen.
Auch der stetig sinkende Ölpreis spiele hier mit. So ist im selben Zeitraum auch die Ölförderung von 33.000 auf 21.000 Barrel täglich geschrumpft. Ihre Einnahmequellen setzen sich zu rund 50 Prozent aus Steuern und Beschlagnahmungen zusammen. Über 40 Prozent aus Ölverkäufen und der Rest aus Spenden, Stromverkauf oder Drogengeschäften.
IS in Geldnöten
Glaubt man dem Bericht der Analysten, so sollen die Verantwortlichen der Terrormiliz mittlerweile zu anderen Maßnahmen der Geldbeschaffung gezwungen sein. So sollen Verurteilte von Prügelstrafen in Zukunft die Möglichkeit haben, sich davon frei zu kaufen. Das führt aber zu weiteren Problemen. Denn nicht nur die Einnahmen sind geschrumpft, sondern auch die Bevölkerungsanzahl in den besetzten Gebieten. Rund sechs Millionen Menschen leben noch im Kalifat des IS. Das sind drei Millionen weniger, als Mitte 2014. „Es gibt weniger Menschen und Geschäftsaktivitäten, die besteuert werden können. Dasselbe gilt für die Beschlagnahmung von Besitz und Immobilien“, beschrieb IHS-Analyst Columb Strack die Folgen.
Truppen halbiert
Selbst die Truppenstärke schrumpft weiter und weiter. Durch Luftanschläge, Kampfeinsätze, Selbstmordanschlägen und Ähnliches wurden bereits tausende IS-Soldaten getötet. Die Zahl ihrer Kämpfer habe sich sogar halbiert.
Terror-Experten fordern nun einen Vorstoß der internationalen Allianz gegen den IS. Sie müssten vor allem deren Hochburgen Raqqa und Mosul angreifen.