ÖSTERREICH deckt auf

ISIS-Killer töten mit Austro- Waffen

12.10.2014

Vor seinem Tod posierte ein ISIS-Kind mit einem österreichischen Gewehr.

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Beklemmender könnte der letzte Beweis nicht sein: Wie berichtet, feiern ISIS-Terroristen seit Tagen via Twitter den zehnjährigen syrischen Buben Abu Ubaidah als Helden und Märtyrer. Der „jüngste ISIS-Kämpfer“ kam bei einem Luftangriff ums ­Leben. Nach seinem Tod stellten die Terroristen stolz Dutzende Bilder des Zehnjährigen ins Netz. Klar erkennbar: Er hat ein STG-77 in der Hand, die Waffe des österreichischen Bundesheers. Damit steht fest, was lange vermutet wurde: ISIS-Schergen töten mit Austrowaffen. Sie haben Steyr-Sturmgewehre und Glock-Pistolen.

Vorwurf
Grün-Politiker Peter Pilz über die eindeutigen Bilddokumente: „Österreich hat den Nahen Osten jahrzehntelang mit Waffen überschwemmt. Immer habe ich davor gewarnt, dass Kriegs­gerät in die Hände von Terroristen fallen könnte.“ Jetzt ist es passiert. An Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) richtet Pilz deshalb die provokante Frage: „Ist das der ­einzige Beitrag Österreichs zum blu­tigen Bürgerkrieg in Syrien?“

Verantwortung
Zuständig für die Lieferung von Kriegsmitteln ist das Innenministerium. Gegenüber ÖSTERREICH argumentiert Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Ministeriums: „Wir wissen über dieses Foto Bescheid und versuchen zu überprüfen, ob das Gewehr aus Österreich geliefert wurde.“ Ohne Waffennummer sei das schwierig: „Möglich wäre , dass das Sturmgewehr von einem Nachbau stammt.“

Jüngster ISIS-Kämpfer (10) starb bei US-Luftangriff

Abu Ubaidah wurde nur zehn Jahre alt: Gemeinsam mit seinem Vater kam er in Syrien bei einem Luftangriff ums Leben . Seither wird er von den ISIS-Terroristen als Held gefeiert. „Unser jüngster Kämpfer “, schreiben sie. Via Twitter wurden auch Bilder von dem Buben in grauer Militärkleidung der ISIS-Schergen verschickt. In der Hand hält er eindeutig ein STG-77, das Steyr-Sturmgewehr. Die Waffe ist fast größer als er.

Kobane-Zeuge: "Wir geben nicht auf"

ÖSTERREICH: Wie sieht es derzeit in Kobane aus?
Idris Nassan: ISIS hat versucht, das Stadtzentrum zu erreichen. Das haben wir abgewehrt, dank gezielter Luftschläge der Allianz. Wir stemmen uns gegen den Vormarsch, aber ich glaube nicht, dass wir sie zurückdrängen oder gar zerstören können.
ÖSTERREICH: Werden Sie Kobane aufgeben?
Nassan: Nein, auf keinen Fall. Wir ­kämpfen bis zum Tod, ­brauchen aber Hilfe – Waffen und Munition. Ohne Unterstützung kann Kobane nicht lange überleben. Es gibt kaum Essen, kein Wasser, keinen militärischen Nachschub. Wir fordern die UNO dazu auf, einen humanitären Korridor zu errichten.

Karl Wendl

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