Angst geht um: Das UNESCO-Weltkulturerbe akut bedroht.
Kämpfer der Jihadistenmiliz Islamischer Staat haben nach Angaben von Aktivisten Teile der Antikenstadt Palmyra in der syrischen Provinz Homs unter ihre Kontrolle gebracht. Der IS kontrolliere das nördliche Stadtgebiet, es gebe heftige Gefechte, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Samstag.
Der "größte Teil des nördlichen Palmyra" sei in den Händen der Jihadisten, sagte Rahman. Bei den Kämpfen seien mindestens 13 IS-Kämpfer getötet worden. Die Angaben der Aktivisten, die sich auf ein dichtes Netz von Informanten in Syrien stützen, sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Palmyra, dessen Bauten griechisch-römische und persische Baukunst vereinigen, ist laut der UN-Kulturorganisation UNESCO eine Stätte von "überragendem universellem Wert". Die Ruinenstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nach den Zerstörungen, die der IS in anderen antiken Stätten wie Nimrud und Hatra im Irak bereits anrichtete, sind die Bauten der Oasenstadt nach Einschätzung von Experten nun ebenfalls akut bedroht. Die weltberühmten Ruinen, darunter die von Kolonnaden gesäumten Straßen, liegen im Südwesten der Stadt.
Der IS hatte im Sommer vergangenen Jahres große Gebiete im Bürgerkriegsland Syrien und im Norden des Iraks überrannt. In beiden Ländern werden die Jihadisten am Boden von einheimischen Einheiten und aus der Luft von einer internationalen Militärallianz unter Führung der USA bekämpft.