In Sirte

ISIS richtet Massaker in Klinik an

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In der libyschen Stadt Sirte wurden 22 Milizionäre im Spital getötet.

In der libyschen Stadt Sirte haben Anhänger der jihadistischen Organisation "Islamischen Staat" (IS) lokalen Medienberichten nach ein Blutbad in einer Klinik angerichtet. Demnach stürmten sie am Freitag ein Krankenhaus und töteten 22 verletzte rivalisierende Milizionäre, deren Leichname sie anschließend verstümmelten. Die Klinik setzten sie in Brand, berichtete das Nachrichtenportal "Al-Wasat".

Heftige Kämpfe
Seit Mittwoch toben in Sirte, der Heimatstadt des 2011 gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, heftige Kämpfe zwischen lokalen Stammesangehörigen und IS-Extremisten. Innerhalb von drei Tagen seien dabei mindestens 106 Menschen getötet worden, berichtete der Nachrichtensender Al-Arabiya unter Berufung auf offizielle Kreise. Die meisten Opfer gehörten der Fershan-Familie an, die sich geweigert habe, sich den IS-Jihadisten zu unterwerfen.

MAchtvakuum in Libyen
Die Extremisten hatten bereits im Februar weite Teile von Sirte, 450 Kilometer östlich von Tripolis, erobert und die Stadt im Mai komplett unter ihre Kontrolle gebracht. Die Jihadisten nutzen das Machtvakuum in dem ölreichen Land aus, wo sich zwei Regierungen und zahlreiche Milizen gegenseitig bekämpfen.

Der Chef der international anerkannten libyschen Regierung in Tobruk, Abdullah al-Thinni (al-Thani), warf den radikalsunnitischen IS-Extremisten in einer in der Nacht auf Freitag veröffentlichten Erklärung vor, einen Völkermord zu verüben. Er rief die Vereinten Nationen auf, das 2011 gegen Libyen verhängte Waffenembargo aufzuheben.
 

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