Eine der größten und ältesten Kirchen des Landes wurde zerstört.
Die IS-Terrormiliz hat in der nordirakischen Stadt Mossul eine der größten und ältesten chaldäisch-katholischen Kirchen des Landes gesprengt. Die "Kirche der Jungfrau Maria" sei bereits am 2. Februar zerstört worden, berichtete der katholische Nachrichtendienst "AsiaNews" am Samstag laut Kathpress unter Berufung auf Sicherheitskräfte aus der Region Ninive.
Wegen der schwierigen Kommunikation mit dem von der IS-Miliz gehaltenen Mossul wurde die Tat aber erst jetzt bekannt. Die Islamisten hatten das christliche Gotteshaus bereits in den vergangenen Monaten geplündert. Schon kurz nach der Einnahme Mossuls war die am Kirchturm angebrachte Marienstatue enthauptet worden. Nun haben die Extremisten nach Angaben lokaler Zeugen die Kirchenmauern mit Sprengstoff zur Explosion gebracht, wodurch auch mehrere Nebengebäude zerstört wurden.
Die christliche Bevölkerung Mossuls ist bereits im vergangenen Jahr zu Zehntausenden aus der Stadt und dem Umland geflohen. Erst vor wenigen Tagen hatte der chaldäisch-katholische Erzbischof von Mossul, Emil Shimoun Nona, den Irak verlassen und auf Wunsch des Papstes die Leitung einer Eparchie in Australien übernommen. Die Terroristen hatten seine Residenz zu ihrem "Hauptquartier" degradiert. Nona betreute seine Diözese nach eigenen Angaben nur noch vom Auto aus. Sein Vorgänger Paulos Faraj Rahho war 2008 entführt und ermordet worden.
In Bagdad tagte derweil am Samstag eine Sondersynode der chaldäisch-katholischen Kirche, die Patriarch Mar Louis Raphael I. Sako einberufen hat. Die beiden Zentralthemen des Treffens sind das Verhältnis zwischen Mutterkirche und weltweiter Diaspora und die Einheit der Christen angesichts der Bedrohung durch den islamistischen Terror.