Würzburg
ISIS zeigt Video des Axt-Terroristen
19.07.2016
Die Terror-Miliz veröffentlichte ein Video des Würzburg-Attentäters.
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Die Extremistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) hat nach eigenen Angaben am Dienstag ein Video veröffentlicht, in dem der Zugattentäter von Würzburg zu sehen sein soll. Darin kündigt der Mann an, einen Selbstmordanschlag begehen zu wollen.
Drohungen gegen "ungläubige" Länder
Der angebliche Zugattentäter kündigt in dem durch die IS-nahe Agentur Amaq verbreiteten Video seine Tat an und spricht Drohungen gegen "ungläubige" Länder aus. Der Mann wird in dem Video mit dem Namen "Muhammad Riyad" genannt, er hat ein Messer in der Hand.
In paschtunischer Sprache kündigt er eine "Operation" in Deutschland an und bezeichnet sich als "Soldat des Kalifats".
Video ist echt
Das bayerische Innenministerium hat die Echtheit des im Internet verbreiteten Bekennervideos zum Attentat von Würzburg bestätigt. "Der Mann auf dem Video ist der Täter von Würzburg", sagte ein Sprecher von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur in München.
Das Video war am Dienstag vom IS-Sprachrohr Amak im Internet veröffentlicht worden. "Im Namen Gottes, ich bin ein Soldat des IS und beginne eine heilige Operation in Deutschland", bekennt der 17-jährige Täter aus Afghanistan darin.
Die Klärung der Identität des Attentäters stützt sich nach Angaben des Innenministeriums auf Gesichtsvergleiche des Bundeskriminalamtes (BKA). Außerdem hätten Zeugen auf dem Video klar erkannt, dass dieses in Würzburg aufgenommen wurde, sagte der Sprecher.
Damit bestätigt sich, dass der Attentäter ein islamistisches Motiv hatte. Der Jugendliche habe sich an Nicht-Muslimen rächen wollen, die seinen Glaubensbrüdern Leid angetan hätten, hatte der Leitende Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager bereits am Nachmittag erklärt.
Axt-Attacke
Am Montagabend hatte ein 17-Jähriger, der als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland gekommen war, Fahrgäste in einem Regionalexpress angegriffen. Mindestens fünf Menschen wurden verletzt. Im Zimmer des Jugendlichen wurde nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann "eine handgemalte IS-Flagge" gefunden.
Der Angreifer flüchtete nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei nach der Attacke, als der Regionalexpress in Würzburg hielt. Herrmann zufolge attackierte und verletzte der junge Mann während seiner Flucht wohl mindestens einen Menschen. Er wurde anschließend von einem Spezialeinsatzkommando aufgespürt und erschossen, als er laut Einsatzkräften auch die Beamten angriff.