Irak

ISIS zerstört einzigartige Kulturschätze

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Die Extremisten zerstören jahrtausendealter Schätze im Museum

Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat am Donnerstag ein Video veröffentlicht, das Kämpfer im Nordirak bei der Zerstörung jahrtausendealter Kulturschätze zeigt. In dem fünfminütigen Video sind Extremisten im Museum der nordirakischen Großstadt Mossul zu sehen, wie sie Statuen von ihren Podesten stoßen und mit Vorschlaghämmern in Stücke schlagen.

In einer anderen Szene ist zu sehen, wie sie einen Presslufthammer verwenden, um die große Statue eines assyrischen geflügelten Bullen in einer Ausgrabungsstätte der Stadt zu zerstören.

ISIS zerstört einzigartige Kulturschätze
© AFP


Rechtfertigung
Ein bärtiger Extremist sagt in dem Video, die zerstörten Statuen seien früher an der Stelle Gottes angebetet worden. Er rechtfertigt die Taten damit, dass auch der islamische Prophet Mohammed in Mekka Götterbilder beseitigt habe. Im Islam ist die Anbetung von Götterbildern verboten. Die Jihadisten machten in den vergangenen Monaten im Irak und Syrien wiederholt Schlagzeilen mit der Zerstörung von antiken Kunstschätzen, islamischen Heiligengräbern und den Heiligtümern religiöser Minderheiten wie der Yeziden und Christen.

Nach Einschätzung von Experten handelt es sich bei den zerstörten Statuen teils um Originale oder um Rekonstruktionen anhand von Fragmenten, teils um Kopien von Originalen. Demnach stammten die Statuen aus der Epoche der Assyrer oder der Parther mehrere Jahrhunderte vor Christus. Die Jihadisten hatten Mossul und die umliegenden Provinzen bei einer Blitzoffensive im Sommer in ihre Gewalt gebracht. Seitdem sollen sie zahlreiche Kunstschätze aus Museen und Ausgrabungsstätten entwendet und verkauft haben, um ihren Kampf zu finanzieren.

ISIS zerstört einzigartige Kulturschätze
© Reuters

UNESCO will Krisensitzung
Nach der Zerstörung einzigartiger Kulturgüter im Irak durch die jihadistische Organisation "Islamischer Staat" (IS) hat UNESCO-Chefin Irina Bokova eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates gefordert. "Dieser Angriff ist mehr als eine Kultur-Tragödie - dies ist auch eine Sicherheitsfrage, da er Sektierertum, gewaltsamen Extremismus und Konflikte im Irak schürt", erklärte sie.


 

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