Nach Hamas-Angaben wurden seit dem 7. Oktober mehr als 20.400 Menschen im Gaza-Streifen getötet, die meisten davon Frauen, Kinder und Jugendliche
Das israelische Militär hat im Gaza-Krieg nach eigener Schätzung bisher rund 7.860 Terroristen getötet. Ein Armeesprecher bestätigte am Sonntag auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Sollte die Schätzung zutreffen, entspräche die Zahl der getöteten islamistischen Kämpfer knapp 40 Prozent der bisher im Gazastreifen insgesamt registrierten Todesopfer. Die Angaben des Militärs konnten aber nicht unabhängig überprüft werden.
Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober mehr als 20.400 Menschen getötet und mehr als 54.000 weitere verletzt. Bei rund 70 Prozent der Todesopfer soll es sich um Frauen, Kinder und Jugendliche handeln. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Angesichts der unbestritten hohen Zahl auch ziviler Opfer ist der israelische Militäreinsatz international stark kritisiert worden.
Die Hamas-Behörde nennt bisher keine Zahl getöteter Kämpfer. Nach früheren Konflikten mit Israel hat Hamas die Namen ihrer Kämpfer immer erst nach einem Waffenstillstand veröffentlicht.
Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete am Sonntag, General Elieser Toledano, Leiter der strategischen Abteilung der Armee, habe die Zahl getöteter Terroristen während einer Kabinettssitzung erwähnt. Die Schätzung basiere unter anderem auf Befragungen von Hamas-Gefangenen sowie der Auswertung von Informationen über bewaffnete Konfrontationen und Luftangriffe im Gazastreifen.
Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1.200 Menschen wurden dabei getötet. Mehr als 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, etliche von ihnen später ermordet. Israel begann daraufhin mit massiven Luftangriffen und seit Ende Oktober mit einer Bodenoffensive in dem abgeriegelten Küstengebiet.