Armee wartet auf Marschbefehl

Israel bereitet 
Boden-Krieg vor

19.11.2012

Panzer an der Gaza-Grenze - Verhandlung über Waffenruhe.

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Israels Armee ist bereit: Entlang des gesamten Gazastreifens (40 km lang) steht eine Panzereinheit neben der anderen. Zuletzt wurden Dutzende Caterpillar auf Tiefladern angeliefert. Sie sollen im Ernstfall direkt hinter den Panzern rollen, Barrikaden wegschieben, den Weg für Bodeneinheiten frei machen.

Parallel zum Aufmarsch und den fieberhaften internationalen Bemühungen um eine Waffenruhe geht die Gewalt unvermindert weiter. Israels Armee setzte am Montag ihre Angriffe fort. In Gaza-Stadt wurde ein 14-stöckiges Hochhaus bombardiert, in dem mehrere arabische TV-Sender ihre Büros hatten. Dabei wurde ein Militärchef der radikalen Hamas getötet, der sich dort verschanzte.

Die Hamas feuerte zumindest 65 Raketen auf den Süden Israels ab.

Verirrte Rakete löscht Großfamilie aus
Mindestens 95 Palästinenser sind seit Beginn des Militäreinsatzes „Säule der Verteidigung“ vor sechs Tagen getötet worden, fast 1.000 verletzt. Auf israelischer Seite gibt es bisher drei Tote.

In Gaza-City schlug eine verirrte Rakete in ein Wohnhaus ein, 12 Zivilisten wurden getötet, darunter vier Kleinkinder, sechs Frauen – eine ganze Großfamilie ist ausgerottet.

Israelis für Luftschläge, aber gegen Bodenkrieg
Die Angst vor noch mehr Opfern auf beiden Seiten im Fall einer Bodenoffensive hat in der israelischen Öffentlichkeit längst zum Umdenken geführt: Laut einer Umfrage der israelischen Zeitung Haaretz befürworten zwar 84 Prozent der Israelis gezielte Luftschläge. 70 Prozent sind aber gegen den Bodenkrieg. Deshalb wird bereits im Geheimen in Ägyptens Hauptstadt Kairo über einen Waffenstillstand verhandelt.

Das ist Israels „Wunderwaffe“
Tel Aviv-Hatikva, ein Viertel im Süden der Stadt. Hinter einem mächtigen Sandwall steht die „Wunderwaffe“: eine Patriot-Raketenabwehr-Batterie. Fünf dieser mobilen Anlagen hat die israelische Armee, „Kipat Barzel“ (Hebräisch) nennen sie ihr System oder „Iron Dome“, „Eiserne Kuppel“.

„Iron Dome“ ist der modernste Raketenschirm der Welt und besteht aus Radar, Kontrollzentrum und 20 bis zu 50.000 Dollar teuren MIM-104-Abfangraketen. Die Anlage ist leicht zu finden. Seit Tagen pilgern Familien hierher, verpflegen Soldaten.

Das Radar registriert den Raketenstart im 74 km entfernten Gazastreifen, berechnet Flugbahn und Einschlagort. Liegt der Einschlag im Wohngebiet, werden die extrem schnellen MIM-104-Patriot-­Raketen abgefeuert.

Aber hundertprozentige Sicherheit gibt die „Eisenkuppel“ nicht. Die Flugzeit mancher Klein-Raketen ist zu kurz, um effektiv bekämpft zu werden.

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