Israels Armee hat nach eigener Darstellung die Stadt Jabalya im nördlichen Gazastreifen vollständig eingekesselt.
Die Einkreisung sei am Montagabend abgeschlossen worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Soldaten griffen demnach auch drei Schächte an, in denen mutmaßliche Terroristen verschanzt waren. Es habe in der Gegend zudem weitere Kämpfe gegen mutmaßliche Terroristen gegeben.
"Haaretz" berichtete mit Verweis auf das israelische Militär, die Soldatinnen und Soldaten hätten auch in Wohnungen und Kinderzimmern Waffen gefunden. "Wie die Armee mitteilte, bereiteten Artilleriekräfte und Flugzeuge das Gebiet für den Kampf vor, die Streitkräfte griffen unter dem Schutz von Kampfjets und Drohnen terroristische Ziele vom Boden aus an."
Mit ihrem Einsatz will Israels Armee die islamistische Terrororganisation Hamas zerschlagen, deren Kämpfer am 7. Oktober Israel überfallen hatten. In dem Ort Jabalya nördlich der Stadt Gaza liegt auch das gleichnamige Flüchtlingsviertel. Jabalya ist nach UNO-Angaben das größte Flüchtlingslager im von Israel abgeriegelten Gazastreifen. Dort leben Menschen, die in Kriegen mit Israel seit 1948 fliehen mussten. Es handelt sich um ein sehr dicht besiedeltes Wohngebiet, das aber nicht wie andere Flüchtlingslager durch einen Zaun oder ähnliches von der Umgebung abgetrennt ist. Das Gebiet ist nach UNO-Angaben 1,4 Quadratkilometer groß und zählt 116.000 als Flüchtlinge registrierte Einwohnerinnen und Einwohner.
Israel hatte bei einem Angriff auf das Flüchtlingslager eigenen Angaben nach rund 50 Terroristen getötet. Das Militär sprach von einem "groß angelegten Angriff" auf eine "militärische Hochburg der Hamas". Foto- und Video Aufnahmen zeigten gewaltige Krater und zerstörte Häuser. Unter den Opfern waren palästinensischen Angaben zufolge auch viele Zivilistinnen und Zivilisten.