Die Angriffswellen der Israelis im Gazastreifen rollen ohne absehbares Ende.
Rollende Angriffe: Mit gezielten Schlägen gegen die Wohnhäuser führender Hamas-Mitglieder möchte Israel das „Terroristenproblem“ lösen, ohne dass die palästinensische Bevölkerung allzu sehr leiden muss. Das funktioniert angesichts der extrem hohen Bevölkerungsdichte im Gazastreifen nur bedingt. Daher wurden etwa 100.000 Bewohner des östlichen Viertels Shujaiyya in Gaza Mittwochfrüh ultimativ zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert.
Raketenangriffe. Es folgten israelische Raketenangriffe auf die Häuser mehrerer Hamas-Granden – etwa auf jenes von Mahmoud al-Zahar im Westen von Gaza-Stadt.
Augenzeugen berichteten, dass zwei Geschosse in Zahars Haus eingeschlagen hätten. Das vierstöckige Gebäude sei eingestürzt, eine benachbarte Moschee sowie andere Nachbarhäuser seien schwer beschädigt worden. Das Haus des Hamas-Chefs war aber zum Zeitpunkt des Anschlags leer.
Seit Beginn der Militäraktion mehr als 200 Tote
Hoher Blutzoll. Dennoch steigt die Zahl der Toten im Gazastreifen immer weiter: Seit Beginn des Militäreinsatzes am 8. Juli wurden schon mehr als 200 Todesopfer registriert. Die Aussichten sind blutig, zumal Israels Premier Netanjahu eine Ausweitung der Militäraktion angekündigt hat.
Welt alarmiert. Das Blutvergießen in Nahost ruft jetzt die internationale Staatengemeinschaft auf den Plan: Für die EU forderte Noch-Außenbeauftragte Catherine Ashton einen Waffenstillstand. Paris propagiert eine Unterstützungsmission vor Ort. In Wien warnte Außenminister Sebastian Kurz: „Die Eskalationsspirale dreht sich immer schneller.“
W. Müller