Drei Kinder wurden bei Luftangriffen im Gazastreifen verletzt.
Vor einer neuen Militäroffensive im Gazastreifen hat Israel nach dem erneuten Raketenbeschuss durch palästinensische Extremisten gewarnt. Vizepremier Silvan Shalom erklärte am Freitag in Jerusalem: "Wenn der Raketenbeschuss nicht aufhört, müssen wir unsere Aktivitäten gegen die Hamas verstärken". Bei israelischen Luftangriffen wurden unterdessen in dem Küstengebiet drei palästinensische Kinder verletzt.
Gewaltwelle
Am vergangenen Wochenende waren israelische Panzer
vorübergehend in den Gazastreifen vorgestoßen. Die derzeitige Gewaltwelle
ist die schwerste seit der dreiwöchigen israelischen Gaza-Offensive, bei der
Anfang vorigen Jahres 1400 Palästinenser und 13 Israelis getötet und über
5000 Palästinenser verletzt worden waren.
"Wir werden es nicht zulassen, dass wieder verängstigte Kinder in Bunkern aufgezogen werden, und deshalb werden wir letztendlich gezwungen sein, eine neue Militäroffensive zu starten", sagte Shalom im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. "Ich hoffe, wir können das vermeiden, aber es ist eine unserer Optionen", erklärte der stellvertretende Regierungschef. Wenn Israel keine andere Wahl habe, werde es eine solche Offensive geben.
Herumfliegende Glasscherben
Der Chef der Hamas-Regierung im
Gazastreifen, Ismail Haniyeh, erklärte mit Blickrichtung auf die
israelischen Warnungen: "Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, die
Eskalation und Aggression seitens Israels zu stoppen." Wie palästinensische
Rettungskräfte berichteten, wurden in der Nacht auf Freitag bei einem
israelischen Luftangriff auf den Westteil von Gaza drei Kinder, die zwei,
vier und elf Jahre alt waren, durch herumfliegende Glasscherben verletzt.
Nach palästinensischen Angaben flogen Kampfflugzeuge insgesamt sechs Angriffe auf verschiedene Ziele im Gazastreifen. Die israelische Luftwaffe beschoss demnach mehrere Einrichtungen nahe Khan Younis im Süden, darunter ein Lager der Brigaden Ezzedin al-Kassam, des militärischen Flügels der Hamas. Getroffen worden sei auch das Flüchtlingslager Nusseirat sowie eine Fabrik im Westen der Stadt Gaza.
Rakete auf Israel
Radikale Palästinenser hatten am späten
Donnerstagabend eine Rakete auf den Süden Israels abgefeuert. Das Geschoß
schlug in der Stadt Ashkelon ein, richtete aber lediglich Sachschaden an.
Wie die israelische Armee am Donnerstag mitteilte, wurden seit Jahresbeginn
mehr als 40 Raketen und Mörsergranaten in Richtung Israel abgefeuert, davon
alleine 20 im März. Vor zwei Wochen wurde bei einem dieser Angriffe ein aus
Thailand stammender Landarbeiter in einem israelischen Kibbuz getötet.