Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu warnt nach den tödlichen Angriffen auf Hamas-Chef Ismail Haniyeh und den Hisbollah-Kommandanten Muhsin "Fuad" Shukr vor Rachemaßnahmen.
"Für jede Aggression gegen Israel, egal von welcher Seite, wird ein hoher Preis gezahlt werden", sagte Netanyahu am Mittwochabend in einer TV-Ansprache.
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"Bürger Israels, es liegen schwierige Tage vor uns. Seit dem Anschlag in Beirut gibt es Drohungen aus allen Richtungen", erklärte er mit Blick auf die Ankündigungen des Iran und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, Vergeltung zu üben.
"Auf jedes Szenario vorbereitet"
"Wir sind auf jedes Szenario vorbereitet und werden uns geschlossen und entschlossen gegen jede Bedrohung stellen", sagte Netanyahu. Israel habe in den vergangenen Tagen den Stellvertretern des Irans, darunter der Hamas und der Hisbollah, vernichtende Schläge versetzt. Der Ministerpräsident erwähnte jedoch nicht Haniyeh. Der Hamas-Chef war am Mittwochmorgen in der iranischen Hauptstadt Teheran gezielt getötet worden.
In der libanesischen Hauptstadt Beirut hatte die israelische Armee am Dienstag Shukr mit einen gezielten Luftangriff getötet. Sie machte den Kommandanten der mit dem Iran verbündeten Miliz für einen Angriff vom Wochenende verantwortlich, bei dem auf den israelisch besetzten Golanhöhen zwölf drusische Jugendliche starben.
Dringlichkeitssitzung
Angesichts einer möglichen Ausweitung des Krieges in Nahost soll der UNO-Sicherheitsrat in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Mehrere Diplomaten berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass ein vom Iran beantragtes und von China, Russland und Algerien unterstütztes Treffen noch am heutigen Mittwoch um 22.00 Uhr MESZ stattfinden wird.
Nach den Israel zugeschriebenen Angriffen im Libanon und im Iran sieht UNO-Generalsekretär António Guterres die Region am Rande einer Katastrophe. Die jüngsten Vorfälle seien eine "gefährliche Eskalation" und untergrüben das Ziel der Beruhigung des Gaza-Krieges, ließ Guterres in New York mitteilen.
"Der Generalsekretär fordert alle auf, im Interesse eines langfristigen Friedens und einer langfristigen Stabilität für alle energisch auf eine regionale Deeskalation hinzuarbeiten". Alle Aktionen, "die den gesamten Nahen Osten in den Abgrund treiben könnten", müssten vermieden werden.