Für Muslime

Israel will im Ramadan Zugang zum Tempelberg beschränken

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Der Zugang zum Tempelberg, arabisch Haram al-Sharif, soll während des islamischen Fastenmonats Ramadan für israelische Muslime beschränkt werden.  

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu unterstützt offenbar die entsprechende Position seines rechtsradikalen Ministers für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir (Jüdische Stärke). Das berichten israelische Medien laut Kathpress nach Sicherheitsberatungen unter Berufung auf eine anwesende Quelle.

Netanyahu soll die Sicherheitsbeamten angewiesen haben, den Ministern Optionen für Alterskriterien und Quoten für israelische Bürger vorzulegen, die während des Ramadan an der heiligen Stätte beten wollen. Das Büro des Ministerpräsidenten erklärte, Netanyahu habe "eine ausgewogene Entscheidung getroffen, die Religionsfreiheit mit den notwendigen Sicherheitsgrenzen, die von professionellen Beamten festgelegt wurden, zulässt". Details zu der Entscheidung oder möglichen Einschränkungen nannte das Büro zunächst nicht.

Aus Sicherheitsgründen

Benny Gantz, Minister im Kriegskabinett unter Netanyahu, schrieb am Sonntagabend auf der Plattform X, die sensible Sicherheitslage erfordere, dass "allein aus Sicherheitsgründen" Beschränkungen eingeführt würden, über deren Details jedoch noch entschieden werden müsse.

Vertreter des Verteidigungsministeriums sowie des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet hatten laut Berichten bei den Beratungen zur Sicherheitslage vor dem Ramadan, der voraussichtlich am Abend des 10. März beginnt, davor gewarnt, israelische Muslime am Zugang zum Tempelberg zu hindern.

Oppositionsvertreter und Vertreter der arabisch-israelischen Bevölkerung kritisierten die möglichen Einschränkungen. Sie warfen Ben-Gvir vor, einen privaten Krieg gegen die arabische Bevölkerung zu führen. Der Ramadan gilt als besonders sensible Zeit, in der es am Haram al-Sharif zu Spannungen sowie zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Gläubigen kommen kann.

Ben-Gvir hatte am Samstag auf X zudem davor gewarnt, Palästinensern aus dem von Israel besetzten Westjordanland zum Ramadan die Einreise nach Jerusalem zu erlauben. Dieses Risiko solle Israel nicht eingehen. Es sei unmöglich, dass israelische "Frauen und Kinder in Gaza als Geiseln genommen werden und wir der Hamas erlauben, ihren Sieg auf dem Tempelberg zu feiern", so der Minister.

Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche biblische und religiöse Überlieferungen wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks oder aufseiten des Islams die Himmelsreise Mohammeds sind mit dem Ort verbunden. An Besuchen nationalistischer Israelis auf dem Tempelberg sowie an jüdischen Forderungen nach Gebetsrechten auf dem Tempelberg entzündete sich in der Vergangenheit wiederholt teils gewalttätiger Protest von Palästinensern.

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