Die israelische Armee setzt nach eigenen Angaben die Vorbereitungen für die "nächste Phase des Kriegs" im Gazastreifen fort.
Dies schließe auch Einsätze am Boden ein, hieß es am Samstag in einer Mitteilung des Militärs. "In den vergangenen Tagen sind Pläne zur Ausweitung der operativen Einsätze gebilligt worden", hieß es weiter. Einheiten der Armee seien vor Ort stationiert und trainierten gemäß den gebilligten Plänen.
Kommandant Or Volozhinsky von der 188. Panzerbrigade sagte den Angaben zufolge: "Wir werden mit Kampfgeist und Entschlossenheit das erreichen, was notwendig ist, um unserem Volk für viele Jahre Sicherheit zu bringen."
Das israelische Militär erwiderte nach eigenen Angaben am Samstag erneuten Beschuss an der Grenze zum Libanon erwidert. Militante Kräfte hätten unter anderem Panzerabwehrraketen abgefeuert, teilen die Streitkräfte mit. Man habe mit Gegenschlägen reagiert und Treffer identifiziert. Zuvor hatte die israelische Armee den Tod eines Soldaten an der Grenze zum Libanon bestätigt.
Israelische Medien meldeten unter Berufung auf den Rettungsdienst Magen David Adom zwei Verletzte durch Granatsplitter. Die beiden 35 Jahre alten thailändischen Staatsangehörigen wurden den Angaben nach in ein Krankenhaus gebracht.
Erneut Raketen auf Tel Aviv
Militante Palästinenser im Gazastreifen feuerten am späten Samstagnachmittag erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum Israels ab. Es wurde Raketenalarm ausgelöst, wie die Armee mitteilte. Im Zentrum von Tel Aviv waren zwei Explosionen zu hören.
Die israelische Luftwaffe hat ihr Bombardement der islamistischen Hamas im Gazastreifen auch in der Nacht zum Samstag fortgesetzt. Kampfflugzeuge griffen zahlreiche Stellungen der Islamisten in der gesamten Küstenenklave an, wie das israelische Militär in der Früh auf Telegram bekannt gab. Palästinensische Medien berichteten von Toten und Verletzten bei Luftangriffen im Norden des Gazastreifens in der Nacht und Samstagfrüh.
Militante Palästinenser feuerten unterdessen weiter Raketen aus dem Küstenstreifen ab. In der israelischen Hafenstadt Ashdod nördlich des Palästinensergebiets heulten am Samstag Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Angaben zu Schäden oder Verletzten.
Evakuierungsaufrufe
Nach den Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung im nördlichen Gazastreifen sind nach israelischen Militärangaben rund 700.000 Palästinenser in den Süden des Küstenstreifens geflohen. Armeesprecher Daniel Hagari sagte, man rufe die in der Stadt Gaza und im Norden des Palästinensergebiets verbliebenen Zivilisten dazu auf, sich zu ihrem eigenen Schutz ebenfalls in das Gebiet südlich von Wadi Gaza zu bewegen.
Israel werde die Angriffe auf Hamas-Ziele im nördlichen Abschnitt des Gazastreifens noch verstärken, kündigte Hagari an. "Wir werden weiter Ziele angreifen, die eine Gefahr für Bodentruppen in den nächsten Kriegsphasen darstellen könnten." Die Angriffe richteten sich gegen militärische Ziele und Regierungseinrichtungen der Hamas.
Unter den mehr als 200 Geiseln im Gazastreifen wird auch eine israelisch-kanadische Friedensaktivistin vermutet. Vivian Silver werde seit zwei Wochen vermisst, bestätigte ihr Sohn Yonatan Zeigen am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er gehe davon aus, dass die 74-Jährige aus dem Kibbutz Beeri im Gazastreifen festgehalten werde. "Wir waren noch in Kontakt, bis die Bewaffneten sie mitnahmen." Silver ist als Aktivistin der Organisation Women Wage Peace bekannt.