Die linksliberale israelische Zeitung "Haaretz" ist nach eigener Darstellung darüber informiert worden, dass Regierungsstellen nicht mehr mit der Redaktion kommunizieren oder in dem Medium Anzeigen schalten wollen.
Ein entsprechender Vorschlag des Medienministers sei von Regierungschef Benjamin Netanyahu gebilligt worden, berichtete "Haaretz" in eigener Sache. Eine offizielle Veröffentlichung der Regierung gab es zunächst nicht dazu.
Hintergrund der Maßnahme sei eine Rede von "Haaretz"-Verleger Amos Schocken im vergangenen Monat, in der er die Regierung Netanyahu scharf kritisiert und von einem "grausamen Apartheid-Regime gegen die palästinensische Bevölkerung" gesprochen hatte.
Die Zeitung kritisiert die Regierungspolitik Netanyahus schon lange. Informationsminister Schlomo Karhi hatte bereits in der Vergangenheit einen Regierungsboykott gegen die Zeitung gefordert, der er "defätistische, falsche Propaganda" vorwarf.