Israels Armee hat bei ihrer Erstürmung des Al-Shifa-Spitals in der Stadt Gaza nach eigenen Angaben dort Waffen, Militärtechnologie und ein Kommandozentrum der Hamas entdeckt.
In der Klinik sei ein "operatives Hauptquartier" der radikalislamischen Palästinenserorganisation mit Kommunikationsausrüstung gefunden worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend.
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Das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium im Gazastreifen stellte dies indes in Abrede.
No cuts, no edits, just the undeniable truth.
— Israel Defense Forces (@IDF) November 15, 2023
Watch as LTC (res.) Jonathan Conricus exposes the countless Hamas weapons IDF troops have uncovered in the Shifa Hospital's MRI building: pic.twitter.com/rDd64to2eN
In einer zeitgleich veröffentlichten Stellungnahme hieß es, die israelische Armee habe in dem Krankenhaus keine Waffen oder andere militärische Ausrüstung entdeckt. Hinweise darauf, dass in der Klinik auch Geiseln festgehalten werden, gab es auch den israelischen Berichten zufolge aber zunächst keine.
Armee um Krankenhaus in Stellung
Weniger als einen Tag nach der Erstürmung des Spitals in der Stadt Gaza hatte sich die israelische Armee am Mittwoch laut einem an Ort und Stelle anwesenden Journalisten aus der Klinik zurückgezogen. Soldaten und Panzer der israelischen Armee hätten das Krankenhausgelände am Mittwochabend verlassen und um die Anlage herum Stellung bezogen, berichtete der Journalist, der mit der Nachrichtenagentur AFP zusammenarbeitet. Der israelische Armeeeinsatz stieß international teils auf heftige Kritik.
Israelische Soldaten hatten nach tagelangen Kämpfen rund um das Al-Shifa-Krankenhaus in der Nacht zum Mittwoch die größte Klinik des Gazastreifens gestürmt, in der sich UN-Angaben zufolge mindestens 2.300 Menschen befanden. Die Armee sprach von einem "präzisen und gezielten" Militäreinsatz gegen die Hamas.
Suche nach Hamas-Tunnel
Israel geht davon aus, dass die radikalislamische Palästinenserorganisation in Tunneln unter dem Krankenhausgelände ein Kommandozentrum eingerichtet hat - eine Einschätzung, die von den USA geteilt und von der Hamas zurückgewiesen wird.
Nach Angaben der israelischen Armee war der Hamas eine Frist von zwölf Stunden gesetzt worden, um jegliche militärische Aktivitäten in dem Krankenhaus einzustellen. Das sei nicht erfolgt.
Dutzende Zivilisten verhört
Während der Erstürmung hätten die teilweise maskierten israelischen Soldaten dutzende Zivilisten verhört, von denen einige bis auf die Unterwäsche entkleidet gewesen seien, berichtete der mit der AFP in Kontakt stehende Journalist. Die Menschen wurden ihm zufolge freigelassen, als sich die israelische Armee zurückzog.
Bei der Aktion wurde nach Aussagen eines Arztes teils heftig gekämpft. Es habe stundenlange Schusswechsel und Bombardements gegeben, berichtete ein Mediziner der Klinik laut "Washington Post". Die Soldaten ließen nach Angaben dieses Reporters auch drei Kästen mit medizinischem Material in dem Hospital zurück. Die israelische Armee kommentierte die Berichte über den Rückzug zunächst nicht.