Israels Armee hat im Gazastreifen am Freitag erneut zahlreiche Terroristen getötet. Diese hätten auf israelische Truppen geschossen, teilte das Militär am Freitag mit.
Bei einem mutmaßlichen israelischen Angriff im Gazastreifen sollen nach Angaben der Hamas 14 Menschen auf der Flucht in den Süden des Palästinensergebiets getötet worden sein. Israels Militär griff zudem nach eigener Darstellung einen Krankenwagen an, der von Hamas-Kämpfern verwendet worden sei.
Bei dem Luftangriff seien radikale Islamisten getötet worden, hieß es am Freitag. Soldaten hätten festgestellt, dass das Fahrzeug von einer nahe gelegenen "Hamas-Terorzelle" im Kampfgebiet genutzt worden sei. Es lägen Informationen vor, dass die Hamas Krankenwagen für den Transport von Kämpfern und Waffen benutze. Zuvor hatte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen von dem Vorfall berichtet. Israel habe einen Konvoi von Krankenwagen angegriffen, der vom Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt aufgebrochen sei, hieß es.
Keine Angaben zu Opfern
Die Behörde machte keine Angaben zu Opfern. Hamas-Medien hatten von Dutzenden Toten und zahlreichen Verletzten berichtet. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Angaben nicht überprüfen. Israel wirft der Hamas vor, in Al-Shifa Kommandozentralen und Eingänge zu Tunnelsystemen zu verbergen. Die Islamisten und die Leitung des Krankenhauses haben dies zurückgewiesen. Israel hatte die Zivilbevölkerung im vergangenen Monat aufgefordert, den Norden des Gazastreifens zu räumen. Die Stadt Gaza ist nach Militärangaben seit Donnerstag von der israelischen Armee umstellt.
In einem Fall hätten Terroristen einen Tunnel verlassen, so die israelische Armee zu den Gefechten am Freitag. Bodentruppen informierten den Angaben nach die Luftwaffe und diese habe dann die Terrorzelle angegriffen. Bei einem weiteren Gefecht hätten Terroristen einen Schacht in einem Wohnhaus verlassen und auf israelische Soldaten geschossen. Das Militär habe zurückgeschossen und sie getötet.
Mindestens 25 israelische Soldaten ums Leben gekommen
Israel hat die Zivilbevölkerung im Norden des Gazastreifens wiederholt dazu aufgefordert, im Süden des Territoriums Zuflucht zu suchen. Die militärischen Einsätze Israels konzentrieren sich vor allem auf das nördlich gelegene Gaza-Stadt und seine Umgebung. Israelischen Medienberichten zufolge kamen seit Beginn der Bodeneinsätze im Gazastreifen mindestens 25 israelische Soldaten ums Leben.
Israel ist indes nach Angaben eines Militärsprechers mit Blick auf seine Nordgrenze zum Libanon in "sehr, sehr hoher Alarmbereitschaft". Das Militär sei bereit, auf alle Entwicklungen zu reagieren, betonte er am Freitag. An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon war es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. In der Nacht gab es auch heftige Gefechte im Gazastreifen. Bei israelischen Einsätzen im Westjordanland starben nach palästinensischen Angaben neun Menschen.
Bewaffnete "Terrorzelle" aus der Luft angegriffen
Fünf davon seien in der Nacht im Flüchtlingsviertel in Jenin ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Ramallah mit. Palästinensischen Berichten zufolge gehörten mehrere Männer extremistischen Gruppierungen im Lager an. Nach Angaben des israelischen Militärs wurde in Jenin eine bewaffnete "Terrorzelle" aus der Luft angegriffen. Die Angreifer sollen zuvor Sprengsätze auf Einsatzkräfte geworfen haben. Außerdem waren südlich von Hebron zwei Palästinenser erschossen sowie ein Palästinenser in der palästinensischen Ortschaft Kalandia und ein Palästinenser nahe Ramallah getötet worden.
Insgesamt 140 Palästinenser wurden laut palästinensischem Ministerium seit Beginn des Gaza-Kriegs im Westjordanland getötet. Ein Palästinenser, der vor wenigen Tagen bei Konfrontationen bei Nablus verletzt worden war, starb am Morgen im Krankenhaus. Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen stieg seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 9.257. Unter den Toten sind Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Insgesamt wurden demnach 23.516 Menschen seit dem 7. Oktober verletzt. Mehr als 2.000 Menschen gelten als vermisst. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.