Regelverstöße des rechtsextremem Ben-Gvir werden von Netanyahu-Regierung geduldet
Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat erneut mit einem Gebet auf dem Tempelberg in Jerusalem provoziert. "Ich bin auf unser Heiligtum gegangen, um dort für unsere Soldaten zu beten, für die rasche Rückführung aller Geiseln und den totalen Sieg mit Gottes Hilfe", schrieb Ben-Gvir am Donnerstag in einem Post auf der Plattform X.
Der Tempelberg (Al-Haram al-Sharif) mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße.
"Beispielslose Provokation"
Das Außenministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde verurteilte den Besuch des israelischen Ministers und sprach von einer "beispiellosen Provokation gegenüber Millionen von Palästinensern und Muslimen". Das jordanische Außenamt bezeichnete den Besuch als "provokativ und inakzeptabel".
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu ließ wie nach früheren Provokationen Ben-Gvirs wissen, der Status quo auf dem Tempelberg habe sich nicht verändert. Die Regelverstöße des Polizeiministers haben jedoch nie Konsequenzen.