"Professioneller Umgang" mit seinen Waffen.
Bei dem Anschlag auf den Nachtclub "Reina" in Istanbul wurden viele der Opfer laut einem Pressebericht durch gezielte Kopfschüsse getötet. Insgesamt habe der Attentäter mehr als 180 Schüsse abgegeben und dabei sechs Mal das Magazin gewechselt.
Das berichtete die Zeitung "Hürriyet Daily News" am Montag unter Berufung auf Ermittler, die Videobilder des Angriffs in der Nobeldisco am Bosporus ausgewertet hatten. Demnach traf der unbekannte Täter, der ein grünes Hemd, dunkle Hosen und schwarze Stiefel trug, mit einem Taxi aus dem Istanbuler Stadtteil Zeytinburnu ein. Wegen des dichten Verkehrs in Ortaköy, wo der Club liegt, sei er ausgestiegen und die letzte Strecke zu Fuß gelaufen, berichtete "Hürriyet Daily News". Um 01.20 Uhr wurde er demnach dabei gefilmt, wie er einen Polizisten und einen Zivilisten vor dem Eingang mit einem Gewehr erschoss.
Die Zeitung zitierte Ermittler mit der Aussage, der Angreifer habe im Umgang mit seiner Waffe professionell gewirkt. Demnach ging er im "Reina" zunächst nach oben, bevor er in das untere Stockwerk zurückkehrte. Laut Augenzeugen tötete er auch am Boden liegende Menschen durch Kopfschüsse. Schließlich sei er in die Küche gegangen, wo er rund 13 Minuten geblieben sei, die Kleidung gewechselt und seinen Mantel zurückgelassen habe.
Angreifer entkamt unerkannt
Dem Bericht zufolge entkam der Mann, der seinem Aussehen nach angeblich aus Usbekistan oder Kirgistan stammen soll, in der allgemeinen Panik nach dem Angriff unerkannt. Laut "Hürriyet Daily News" nahm er ein Taxi, stieg aber nach kurzer Strecke wieder aus, weil er dem Fahrer sagte, dass er kein Geld bei sich habe. Demnach wurden 500 Lira in der Tasche des Mantels gefunden, den er am Anschlagsort zurückließ. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.
Bei dem Anschlag in der Silvesternacht, den die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) am Montag für sich beanspruchte, waren 39 Menschen getötet und 69 weitere verletzt worden. Unter den Opfern waren 27 Ausländer - jedoch keine Österreicher, die meisten aus arabischen Staaten.