Proteste in der Türkei
Istanbul: Wasserwerfer gegen Demonstranten
08.07.2013
Menschen wollten in wieder geöffneten Gezi-Park.
In der türkischen Metropole Istanbul ist die Polizei am Montag erneut gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, setzten die Sicherheitskräfte Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschoße ein, um die Menschen zurückzudrängen, die vom Taksim-Platz in den Gezi-Park gelangen wollten. Der Streit um ein Stadtentwicklungsprojekt auf dem Gelände des Parks war Auslöser wochenlanger Proteste in der Millionenmetropole.
"Vier Menschen sind für diesen Park gestorben - er wird wieder geöffnet werden!", rief ein junger Demonstrant. Andere redeten auf Polizisten ein, sie sollten ihren Einsatz beenden. Bereits am Samstag war die Polizei wieder gewaltsam gegen Demonstranten auf dem Taksim-Platz vorgegangen. Der Platz war das Zentrum der wochenlangen Proteste, die sich allmählich allgemein gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan richteten. Ein Gericht hatte bereits Anfang Juni geurteilt, dass der Umbau des Gezi-Parks unrechtmäßig sei, weil die Bevölkerung nicht befragt worden sei. Doch wurde das Urteil erst vor wenigen Tagen publik gemacht.
Bei den wochenlangen Demonstrationen war die Polizei mit aller Härte eingeschritten. Drei Demonstranten und ein Polizist kamen bei den Zusammenstößen ums Leben, zudem wurden rund 8.000 Menschen verletzt. Nach Schätzungen der Polizei hatten sich 2,5 Millionen Menschen in 80 türkischen Städten an den Demonstrationen beteiligt.
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