Große Empörung

Italien-Kindergarten streitet um Uniformen

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Die Entscheidung eines Kindergartens in Süditalien, eine einheitliche Uniform für Buben und Mädchen einführen zu wollen, sorgt derzeit in ganz Italien für eine Diskussion um Gleichstellung und Inklusion.  

Der Kindergarten in Salice Salentino in Apulien hatte jüngst erklärt, eine Unisex-Uniform in Grün sei geplant, anstelle der traditionellen rosa Kleidung für Mädchen bzw. blauen für Buben.

"Geschlechtssensible Bürger 

Ziel der Maßnahme sei es, "eine offenere Mentalität zu fördern, indem man bewusste und geschlechtssensible Bürger ausbildet", so der Kindergarten auf seiner Website. Die Entscheidung verärgerte Mitglieder der rechtsgerichteten Regierungspartei Brüder Italiens (FdI - Fratelli d ́Italia) um Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die eine Kampagne gegen die LGBT-Szene geführt hatte.

"Genug mit diesen Dummheiten! Hände Weg von unseren Kindern", schrieb der stellvertretende Verkehrsminister Galeazzo Bignami diese Woche auf Facebook. Man müsse die "Gender-Theorie" von den italienischen Schulklassen fernhalten, so sein Tenor.

"Sinnloser Kreuzzug"

Die oppositionelle Demokratische Partei (PD - Partito Democratico) warf Melonis Gruppierung vor, einen "weiteren sinnlosen Kreuzzug" gegen die Uniformen zu starten und in die Freiheit der Schulen einzugreifen, ihren Kurs selbst zu bestimmen. Schuluniformen bzw. Uniformen für Kindergartenkinder sind in Italien nicht obligatorisch. Die einzelnen Einrichtungen können frei entscheiden, ob sie diese einführen wollen oder nicht.

"In einem normalen Land", so die PD-Abgeordneten Ilenia Malavasi und Claudio Stefanazzi, solle die Farbe der Kleidung von Kindergartenkindern kein Thema sein. "Aber Italien ist eindeutig kein normales Land", hieß es in einer Erklärung der beiden. Der Direktor der Einrichtung, Michele Serra, spielte den Streit herunter und sagte, eine Debatte über Bildung und Inklusion, in welcher Form auch immer, sei etwas Positives.

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