Lampedusa

Italien will tunesische Migranten abschieben

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Über 2.000 Flüchtlinge sind in den letzten 24 Stunden eingetroffen.

Zur Zwangsabschiebung der tunesischen Migranten, die seit Wochen auf die süditalienische Insel Lampedusa flüchten, ist Italien nun bereit. "Wir sind zur Zwangsabschiebung bereit, sollte sich Tunesien in den nächsten Tagen nicht für die Rückübernahme der Migranten einsetzen", sagte der italienische Innenminister Roberto Maroni.

Tunesien soll Massenabfahrten stoppen
Maroni bemängelte, dass sich Tunesien verpflichtet habe, Maßnahmen gegen die Abfahrt der Migranten von seinen Küsten zu ergreifen, die Massenabfahrten seien jedoch nicht gestoppt worden. "Wenn wir in den kommenden Tagen keine Signale erhalten, werden wir mit den Zwangsabschiebungen beginnen. Wir setzen die Migranten auf Schiffe und bringen sie nach Hause", warnte Maroni.

Aufnahme von Flüchtlingen aus Libyen
Der Innenminister meinte, die tunesischen Migranten seien keine Flüchtlinge. Italien sei dagegen bereit, Kriegsflüchtlinge aus Libyen aufzunehmen. Die Regierung habe einen Plan ausgearbeitet, um bis zu 50.000 Flüchtlinge unterzubringen.

Der italienische Präsident Giorgio Napolitano warnte vor übereilten Lösungen in der Flüchtlingsfrage. "Man darf nicht vergessen, dass Italien lang das europäische Land war, aus dem die meisten Migranten abgefahren sind", erklärte der Präsident bei einem Besuch in New York.

2.000 tunesische Migranten erreichten in den vergangenen 24 Stunden die süditalienische Insel Lampedusa. Über 5.000 Flüchtlinge befinden sich noch auf der Insel, die zwischen Sizilien und Tunesien liegt. Das Flüchtlingslager hat seine Kapazitätsgrenze erreicht. Ein Boot mit 3000 Personen an Bord ist circa sieben Seemeilen von der Insel in Not geraten und drohte zu sinken. Die italienische Küstenwache eilte zur Hilfe.

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