Es soll eine zehn Millionen mal höhere Strahlung als normal gemessen worden sein.
Die Situation im Reaktor 2 von Fukushima scheint hoffnungslos zu sein. Selbst die stolzen Japaner mussten diese bittere Tatsache eingestehen. Sie haben den Horror-Reaktor aufgegeben. Die Radioaktivität war 10 Millionen Mal höher als der Grenzwert und damit tödlich. "Das bedeutet; innerhalb einer Viertelstunde bekommt man die zulässige Jahresdosis von 1.000 Millisievert ab“, erklärt Risikoforscher Roman Lahodynsky im ORF.
Ingenieure flohen
Als die Ingenieure die Werte im verseuchten Wasser gemessen hatten, flohen sie aus dem Reaktor 2. Dieses Mal reagierte der Tepco-Konzern schnell und evakuierte alle Arbeiter. Aber wie üblich versuchte Tepco die angespannte Lage herunterzuspielen. Konzernsprecher Takashi Kurita: "Die Zahl ist nicht glaubhaft. Tut uns sehr leid.“ Tepco vermutet einen Rechenfehler. Fragt sich nur: Wer glaubt Tepco noch?
Die Krux an der Lage: Seit Tagen pumpen die Japaner zur Kühlung Unmengen an Wasser in den Reaktor. Allerdings existiert kein Umlauf-Kühlsystem. Jetzt stehen tiefe Pfützen mit radioaktivem Wasser in den Turbinenräumen der Reaktoren. Die Ingenieure versuchen das verseuchte Wasser mit Pumpen aus dem Reaktor zu bekommen.
Japaner demonstrierten für den Atom-Ausstieg
Die ständigen Hiobsbotschaften aus Fukushima machen selbst die disziplinierten Japaner wütend. Einigen Tausend platzte jetzt der Kragen. Sie demonstrierten in Tokio für einen Ausstieg aus der Atomenergie.
Die Umgebung von Fukushima ist, wie Tschernobyl, auf Jahrzehnte nicht mehr bewohnbar. Im Meerwasser vor dem AKW wird eine Belastung mit radioaktivem Jod gemessen, die den zulässigen Grenzwert um das 1.850-fache übersteigt.