Ernstes Problem
Japan kämpft gegen U-Bahn-Grapscherei
15.04.2010
In Tokio wurde eine große Aufklärungskampagne gestartet.
Japans Polizei will verstärkt Grapschereien in Zügen bekämpfen. Hierzu startete sie in der Hauptstadt Tokio am Donnerstag eine neue Aufklärungskampagne, wie die Nachrichtenagentur Jiji Press meldete. Am Zentralbahnhof Shinjuku mit seinen täglich Millionen von Fahrgästen richteten die Beamten zudem ein Beratungszentrum für weibliche Opfer ein. In Japans chronisch überfüllten U-Bahnen können Frauen leicht zum Ziel von Grapschereien werden. "Chikan" ist ein so ernstes Problem in Japan, dass es Bahnabteile eigens für Frauen gibt.
Grapsch-Videos sind der Renner
Lange Zeit hatte die Polizei das
"chikan"-Problem vernachlässigt. Sex-Videos mit U-Bahn-Grapschereien gehören
in vielen Videotheken in Japan zum Standardangebot. Das Problem ist derart
ernst, dass inzwischen hart dagegen vorgegangen wird. Es sind allerdings
nicht immer nur Frauen die Opfer, auch für Männer kann Bahnfahren in Japan
zum Alptraum werden.
Wiederholt kam es schon vor, dass Männer zu Unrecht sexueller Belästigungen beschuldigt wurden. Um bloß nicht verdächtigt zu werden, behalten manche männlichen Fahrgäste ihre Arme in den überfüllten Bahnen ständig oben.