Erste Lieferengpässe

Japans Autoindustrie steht länger still

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Die Wiederaufnahme der Produktion in den Werken verzögert sich.

Japans Autofabriken bleiben vorerst geschlossen. Nach Branchenprimus Toyota hat nun auch Honda erklärt, wegen der Katastrophe seine Endmontagewerke frühestens Mitte der kommenden Woche wieder zu öffnen. Daimler lässt seine Lastwagenproduktion in Japan bis mindestens Dienstag ruhen. Wie dramatisch die Lage ist, zeigt eine Entscheidung von General Motors: Der US-Autobauer hält eine komplette Pick-up-Fabrik im heimischen Louisiana für eine ganze Woche an - es fehlen wichtige Teile aus Japan.

Japan nach dem Beben



Honda produziert ab Donnerstag wieder

Bei Honda werde die Produktion statt am kommenden Montag nun voraussichtlich erst am Donnerstag wieder aufgenommen, teilte der Konzern in Japan mit. Für die deutschen Kunden dürfte sich dadurch aber erst mal nichts ändern. "Unsere Lager sind voll und es sind noch Schiffe mit neuen Wagen unterwegs", sagte ein Sprecher von Honda Deutschland in Offenbach. "In den nächsten sechs Wochen erwarten wir keine Lieferprobleme."

Mazda startet am Dienstag
Nach gut einer Woche Pause wird das Mazda-Werk in Hiroshima die Produktion von Autos und Ersatzteilen am kommenden Dienstag vorerst wieder aufnehmen. Hiroshima befinde sich zwar in sicherer Entfernung zum beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima sowie zu den Erdbebengebieten im Nordosten Japans, doch Zulieferer hätten derartige Probleme gehabt, dass der Autohersteller die Produktion aussetzen musste, sagte Mazda Österreich-Sprecher Jo Deimel der APA am Freitag.

Die in Österreich erhältlichen Mazda-Modelle werden alle bis auf eines in Japan gefertigt. In Österreich werde es "aus heutiger Sicht" aber keine Lieferengpässe geben, so Deimel.

GM fehlen Lieferteile

In den USA ist die Katastrophe dagegen schon angekommen. Die Produktion in Shreveport in Louisiana werde in der kommenden Woche ruhen, teilte General Motors mit. Welche Zulieferteile aus Japan genau knapp werden, verriet GM nicht. Analysten gehen von Elektronikkomponenten aus - Japan ist eine Hochburg der Chipfertigung und ohne die winzigen Bauteile kommt kein moderner Wagen mehr aus.

"Wir werden die Produktion so schnell wie möglich wieder aufnehmen", versicherte GM. Alle anderen Fabriken arbeiteten normal weiter und es stünden auch genügend Fahrzeuge auf Halde, um die Kunden zu beliefern. Es ist allerdings unklar, ob das Pick-up-Werk nach der einwöchigen Zwangspause wirklich wieder aufmacht. Die japanische Elektroindustrie fährt ihre Anlagen nur langsam wieder hoch. Für die empfindliche Chipproduktion muss die Stromversorgung sichergestellt sein. Weil jedoch die Atomkraftwerke beim Beben abgeschaltet oder stark beschädigt wurden, ist Energie knapp.

Toyota und Subaru haben die Produktion in ihren US-Werken bereits gedrosselt, um länger mit den Lagerbeständen auszukommen. Toyota will seine Teileproduktion für die ausländischen Fabriken nun auch als erstes wieder ans Laufen kriegen; der Neustart ist für Montag geplant. Deutsche Autohersteller klagten bisher noch nicht über fehlende Teile. Die Schiffe, auf denen die Komponenten für die laufende Produktion unterwegs sind, hatten noch vor der Katastrophe abgelegt.

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