Nach 140 Tagen

Jemen-Geisel Dominik N. ist frei

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Österreicher Dominik N. und 2 Finnen jetzt im Heeresspital Wien-Stammersdorf.

Der am 21. Dezember 2012 im Jemen entführte Österreicher Dominik N. und zwei weitere finnische Geiseln sind freigelassen worden und befinden sich bereits seit Mittwochabend in Wien. Der 26-Jährige sei wohlauf, aber von der Gefangenschaft schwer gezeichnet.

Die zwei finnischen Geiseln, die gemeinsam mit dem Österreicher entführt wurden, sind ebenfalls in Wien. Alle drei werde im Heeresspital in Wien-Stammersdorf behandelt. Das bestätigt das österreichische Außenministerium.

Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (V) hat der Regierung und dem Sultan des Oman, Qaboos bin Said Al Said, für ihre Vermittlung gedankt, die zur Freilassung des im Jemen 139 Tage lang entführten Österreichers Dominik N. und zweier Finnen führte. Im Frühjournal des ORF-Radios Ö1 sprach Spindelegger von einem "sehr komplizierten" und "lange dauernden" Fall.
 


Kein Lösegeld
Auf die Frage, um wen es sich bei den Kidnappern gehandelt habe, antwortete Spindelegger, österreichische Stellen seien nicht unmittelbar in Kontakt zu den Entführern gestanden. Es seien daher auch keine unmittelbaren Forderungen an Österreich gestellt worden. Der Außenminister bekräftigte, dass kein Lösegeld gezahlt worden sei. Man habe sich bemüht eine "humanitäre Lösung" ohne die Zahlung von Lösegeld zu finden. "Das ist uns auch gelungen."

Die drei Geiseln waren im vergangenen Dezember von der Al-Kaida verschleppt worden. Nach 140 Tagen in Gefangenschaft wurden alle drei Geiseln nun in einem Dorf nahe der Grenze zwischen Jemen und Oman in der Nacht auf Donnerstag an die omanischen Behörden übergeben.

Al-Kaida
Nach jemenitischen Angaben hat das Terrornetzwerk Al-Kaida bei der Entführung des Österreichers Dominik N. im Jemen seine Hände im Spiel gehabt. N. und das ebenfalls entführte finnische Pärchen seien demnach im Stammesgebiet der Hawf an der jemenitisch-omanischen Grenze von radikalen Islamisten festgehalten worden. Die drei Europäer seien in der Nacht auf Donnerstag an der Grenze zum Oman von örtlichen Stammesvertretern befreit worden.

Mitten in Hauptstadt Sanaa entführt
Dominik N. war am 21. Dezember gemeinsam mit einem Paar aus Finnland mitten in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa verschleppt worden. Ende Februar war ein Video aufgetaucht, in dem der Österreicher unter vorgehaltener Waffe an die Republik und andere Staaten gerichtete Geldforderungen vorbrachte.

Identität der finnischen Entführungsopfer bekannt gegeben
Der finnische Rundfunk YLE hat am Donnerstag die Identität der beiden im Jemen entführten Finnen veröffentlicht. Dies geschah unmittelbar nachdem die Yemen-Times meldete, die drei Geiseln - ein Österreicher und ein finnisches Ehepaar seien am Mittwochabend von Angehörigen eines Clans aus dem Dorf Hawf in Grenznähe omanischen Behörden am Mittwoch übergeben worden.

Bei den beiden offenbar nun freien Finnen handelt es sich um den Armee-Oberleutnant Atte K. und seine Ehefrau Leila, selbst Reserve-Offizierin und Angestellte des finnischen Mineralöfkonzerns Neste.

Die finnischen Medien hatten die Personenangaben auf Ersuchen der Behörden zurückgehalten, um den Entführern keine Informationen zu geben, die den "Wert" der Geiseln gesteigert oder deren Sicherheit zusätzlich gefährdet hätten. Laut Armeeangaben hatte die Teilnahme an einem Sprachkurs in Sanaa nichts mit Atte K.s Eigenschaft als Offizier zu tun.

Finnland: Haben kein Lösegeld bezahlt
Zur Befreiung der Geiseln im Jemen habe Finnland kein Lösegeld gezahlt, sagte der finnische Außenminister Erkki Tuomioja am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz in Helsinki. Berichte über Lösegeldzahlungen der Familien wollte Tuomioja nicht bestätigen. „Wir wissen darüber nichts.“ Tuomioja bedankte sich zudem für die enge Zusammenarbeit zwischen Finnland und Österreich, Dank derer die Geiseln freigekommen seien. Ihnen gehe es den "Umständen entsprechend gut", eine lange Geiselhaft sei aber natürlich ein "einschneidendes Erlebnis".

Tuomioja bestätigte, dass sich die beiden finnischen Geiseln gegenwärtig in Wien aufhielten. Sie sollten "so bald wie möglich" nach Finnland ausgeflogen werden, einen genauen Zeitpunkt nannte er jedoch nicht. Der finnische Außenminister betonte, dass die Reisewarnung in den Jemen weiterhin aufrecht sei. Es handle sich bei dem Staat um ein "besonders gefährliches Land", so Tuomioja. Für Freitagnachmittag (14.00 Uhr MESZ) wurde erneut eine Pressekonferenz des finnischen Außenministeriums angekündigt.

Video: Der dramatische Apell der Familie, Dominik freizulassen:

 

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