Die Wasserwerfer mussten wegen zu hoher Strahlung wieder abrücken.
Neuer Rückschlag für den Kampf gegen den Super-GAU im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins: Wegen der hohen Strahlung an den beschädigten Reaktoren musste der Betreiber den Plan vorerst aufgeben, die Kernbrennstäbe mit einem Wasserwerfer zu kühlen.
Strahlung zu hoch
Das Fahrzeug könne sich wegen der hohen Strahlungswerte den Reaktoren nicht nähern, berichtete der öffentlich-rechtliche japanische Fernsehsender NHK am Donnerstag. Zuvor hatte die Armee mit Hubschraubern tonnenweise Wasser über dem Kraftwerk abgeworfen, damit aber offenbar das Strahlungsniveau nicht deutlich senken können.
7,5 Tonnen Wasser
Jeder der Hubschrauber kann Angaben des Fernsehsenders zufolge 7,5 Tonnen Wasser fassen. Mehrmals ergoss sich ein riesiger Schwall über den Block 3, dessen Dach bei einer Explosion abgerissen worden war. Wie viele Tonnen Wasser die Hubschrauber genau abwarfen und ob ihre Tanks voll gefüllt waren, blieb zunächst unklar. Die NHK-Aufnahmen stammten von einem Hubschrauber, der außerhalb der Sicherheitszone in mehr als 30 Kilometern Entfernung von dem Unglücks-AKW kreiste.
Reaktorhülle beschädigt
Das Kühlwasser aus der Luft sollte die Temperatur im Kraftwerksinneren senken. Die Brennelemente dort enthalten auch hochgiftiges Plutonium und liegen teilweise frei. Die wichtige innere Reaktorhülle des Blocks 3 sei möglicherweise beschädigt, hatte Regierungssprecher Yukio Edano am Mittwoch berichtet. Später hieß es, die Hülle sei intakt. Die Angaben sind seit Tagen widersprüchlich.
Vor dem Start des Hubschraubereinsatzes war aus der Luft die Radioaktivität gemessen und entschieden worden, dass der Einsatz möglich sei. Am Mittwoch war ein entsprechender Einsatz unter Verweis auf viel zu hohe Strahlungswerte verschoben worden.