Nach Dallas-Massaker
Jetzt sprechen die Eltern des Cop-Killers
12.07.2016
Letzte Woche tötete ihr Sohn fünf Polizisten, jetzt brechen sie ihr Schweigen.
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Sie können es immer noch nicht glauben. Ihr Sohn soll ein Killer sein. Delphine und James Johnson brechen nun erstmals nach dem verheerenden Dallas-Massaker ihr Schweigen. Ihr Sohn Micah hat letzten Dienstag am Rande einer Demonstration gegen Polizeigewalt in Dallas fünf Polizisten getötet. Der Grund sei sein Hass auf Weiße gewesen, ausgelöst durch die zunehmende Polizeigewalt in den USA gegenüber Schwarzen.
Doch früher sei ihr Sohn ein ganz anderer Mensch gewesen, sagt seine Mutter Delphine gegenüber der US-Nachrichtenseite „The Blaze“. „Mein Sohn wollte als Kind Polizist werden. Später war er geradezu in die Idee vernarrt, Soldat zu werden. Er liebte sein Land. Er wollte sein Land verteidigen“, meint sie.
Der Traum vom Soldat
Seinen Traum von der Armee erfüllte er sich sogar. Sechs Jahre lang war er im Dienste der US-Army. Doch sein Traum entwickelte sich zum Albtraum. „Vorher war mein Sohn extrovertiert und lustig. Dann wurde er zu einem Einzelgänger. Ich weiß nicht, ob es ein Ereignis gab, das ihn traumatisiert hat. Das Militär war nicht so, wie Micah sich das vorgestellt hatte. Er war sehr enttäuscht.“ Der ursprüngliche Idealismus ihres Sohnes wich Enttäuschung und Verbitterung.
Nach dieser Zeit hat er sich plötzlich verändert. „Mein Sohn interessierte sich plötzlich für die Geschichte der Schwarzen und seine eigene Herkunft“, erzählt sein Vater James. Auf seiner Facebook-Seite sind Bilder von ihm zu sehen, die ihn in der Pose der „Black Panther“-Bewegung zeigen. Außerdem schien er sich für die „New Black Panther Party“ und die „African American Defense League“ zu interessieren.
Quelle: Twitter
„Ich liebe meinen Sohn, aber hasse, was er getan hat“
Aber dass dieses Interesse in Hass und einem solchen Attentat enden wird, konnten seine Eltern nicht fassen. „Micah hat nie Anzeichen für Hass auf Weiße gezeigt. Was er hasste, war Ungerechtigkeit“, meinen sie.
Aber versuchen die grausame Tat ihres Sohnes zu entschuldigen, wollen sie auf keinen Fall. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, um die Sache besser zu machen. Ich habe es nicht kommen sehen. Ich liebe meinen Sohn von ganzem Herzen. Aber ich hasse, was er getan hat“, sagt James Johnson.