Rückkehr
Jihadist verließ ISIS wegen Rauchverbots
05.12.201427-Jähriger kehrte nach Frankreich zurück - 7 Jahre Haft.
Rauchen hat auch seine guten Seiten. Der Franzose Flavien Moreau (27) war im November 2012 nach Syrien gereist, um sich den Jihadisten der Terrorgruppe ISIS anzuschließen. Mit Hilfe eines Schleppers gelangte der in Frankreich mehrfach Vorbestrafte über die Türkei in die syrische Kleinstadt Atme, wo er eine Kalaschnikow und Munition kaufte.
Doch Moreaus Begeisterung für die Islamisten hielt nicht lange an. Der starke Raucher kam mit den Regeln der Islamisten - striktes Rauch- und Alkoholverbot - nicht zurecht. "Ich hatte große Probleme mit dem Rauchverbot. Ich hatte zwar Nikotin-Kaugummi mitgenommen, aber das reichte nicht aus. Also habe ich dem Emir meine Waffe gegeben und haute wieder ab", sagte Moreau.
E-Zigarette und falscher Pass
Der 27-Jährige kehrte dem Jihad nach nur zwei Wochen den Rücken und nach Frankreich zurück. Er stattete sich mit einer E-Zigarette aus. Im Jänner 2013 machte er sich mit seinem Rauchbehelf und einem falschen Pass wieder auf den Weg nach Syrien, wurde jedoch von einer Anti-Terror-Einheit verhaftet.
Ein Pariser Gericht verurteilte ihn im November dieses Jahres schließlich wegen der Planung terroristischer Akte zu der Höchststrafe von sieben Jahren Haft.
Zahl der Jihad-Kämpfer steigt
In Europa steigt die Zahl der Jihad-Kämpfer, die nach Syrien reisen, weiter. Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere schätzt die Gesamtzahl auf "etwa 3.000". Aus Deutschland gebe es mittlerweile 550 bekannte Fälle. In Österreich sind nach Angaben des Innenministeriums bisher rund 160 Jihadisten aus Österreich nach Syrien oder in den Irak gereist oder auf dem Weg dorthin gestoppt worden. Wie viele Raucher sich unter den Kämpfern befinden, ist nicht bekannt.
Die EU-Innenminister stimmen am Freitag ihr Vorgehen gegen die Jihad-Reisenden aus Europa ab. Bei dem Treffen geht es um einen verbesserten Informationsaustausch über die Kämpfer, deren strafrechtliche Verfolgung sowie den Umgang mit Rückkehrern.
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