Frankreich
Jihadisten-Anführer in Mali von Militär getötet
11.06.2021Al-Kaida-Terrorist gilt als Hauptverdächtiger für Ermordung von Reportern.
Paris - Frankreichs Militär hat in Mali einen Jihadisten-Anführer getötet, der an der Entführung und Ermordung zweier französischer Journalisten beteiligt gewesen sein soll. Die Anti-Terror-Einheit "Operation Barkhane" habe insgesamt vier Terroristen getötet, die mit der Terrororganisation Al-Kaida in Verbindung gestanden hätten, teilte das französische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Der Vorfall habe sich am vergangenen Samstag ereignet.
Hauptverdächter bei Entführung
Die RFI-Korrespondentin Ghislaine Dupont und ihr Techniker Claude Verlon waren im Jahr 2013 in der Stadt Kidal von bewaffneten Männern in einem Geländewagen verschleppt worden. Kurz darauf wurden sie erschossen aufgefunden. Einer der nun getöteten Terroristen gilt als Hauptverdächtiger in dem Fall. Er sei für die Entführung und Ermordung der beiden verantwortlich, sagte Verteidigungsministerin Florence Parly. Die Terrororganisation Al-Kaida im islamischen Maghreb hatte sich damals zu der Ermordung bekannt.
Frankreichs Kampf gegen internationalen Terrorismus
Erst am Donnerstagabend hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine grundsätzliche Neuausrichtung der französischen Militärpräsenz in der Sahelzone und ein Ende der "Operation Barkhane" angekündigt. Details würden in den kommenden Wochen spezifiziert, erklärte Parly nun. Obwohl sich der Mechanismus ändert, bleibe das Ziel dasselbe, betonte die Ministerin. Frankreich engagiere sich weiterhin im Kampf gegen den internationalen Terrorismus an der Seite der Sahel-Staaten.
5100 Soldaten gegen Terrorgruppen
Die einstige Kolonialmacht Frankreich kämpft im riesigen Sahel-Gebiet mit bis zu 5100 Soldaten gegen Terrorgruppen. Einige dieser Gruppen haben dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen. Die Bundeswehr ist in Mali an einem UN-Stabilisierungseinsatz sowie an der EU-Ausbildungsmission EUTM beteiligt. Das Militär in Mali hatte zuletzt die Übergangsregierung entmachtet, die bis zur Präsidentschaftswahl 2022 im Amt sein sollte.