Kirchenoberhaupt
Ratzinger: Sein Leben als Papst Benedikt
11.02.2013
Der 265. Papst der Geschichte kann auf ein ereignisreiches Leben zurückblicken.
Joseph Ratzinger wurde am 16. April 1927 als Sohn des Gendarmeriemeisters und einer Köchin geboren und gleich am selben Tag getauft. Das familiäre Umfeld, in dem er aufwuchs, war tief religiös geprägt. So wurde er schon als Kind Ministrant und widmete sich dem Dienst in der Kirche.
Frühe Jugend
Mit 16 Jahren wurde Ratzinger im August 194, als Luftwaffenhelfer nach München geschickt. Zuerst zu einer Flakbatterie, dann zum Schutz der BMW-Fabrik im Norden Münchens. Schon damals sagte er zu einem Vorgesetzten, dass er einmal das Priesteramt ausüben wolle. Nach zwei Monaten Arbeitsdienst im Burgenland wurde Ratzinger im Winter 1944 zur Wehrmacht eingezogen. Seine Grundausbildung leistete er in der Traunsteiner Infanterie-Kaserne ab. Nach Kriegsende verließ Ratzinger eigenmächtig die Kaserne und kehrte nach Hufschlag zurück. Sobald es die Umstände ermöglichten, besuchte er in Traunstein wieder das Gymnasium und machte die Matura.
Erzbischof von München
Am 24. März 1977 ernannte Papst Paul VI. Joseph Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising. Die Bischofsweihe empfing er am im Mai 1977 im Münchner Dom. Bereits einen Monat später wurde er am 27. Juni 1977 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria Consolatrice al Tiburtino in das Kardinalskollegium aufgenommen. Als neuernannter Kardinal empfing er auch Karol Wojtyła, den späteren Papst Johannes Paul II..
Wahl zum Papst
Nach der Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Papst Johannes Paul II. wurde Ratzinger in den Medien immer wieder als dessen möglicher Nachfolger gehandelt. Im Vorfeld des Konklaves galt er sowohl als Papstanwärter als auch als Papstmacher. Kurz vor Start des Konklaves war er Favorit auf die Papstnachfolge. Am 19. April 2005 wurde Joseph Ratzinger zum 264. Nachfolger des hl. Petrus gewählt und gab sich den Papstnamen Benedikt XVI. Den Namen gab er sich im Gedenken an den Ordensgründer Benedikt von Nursia, aber auch an seinen Namensvorgänger Benedikt XV., der als „Friedenspapst“ bezeichnet wurde.
Am Sonntag, dem 24. April 2005, erhielt Benedikt XVI. im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes am Petersplatz den Fischerring und das Pallium als Zeichen des Petrusdienstes.
Papst im Amt
In Italien kam es im Frühjahr 2007 zwischen der Kirche und der Regierung unter Romano Prodi zu Spannungen. Bei der Eröffnung der lateinamerikanischen Bischofskonferenz in Brasilien im Mai 2007 äußerte sich Benedikt zur Christianisierung Lateinamerikas, die keine Oktroyierung einer fremden Kultur, sondern von den Ureinwohnern unbewusst herbeigesehnt worden sei. Diese Darstellung stieß auf Widerspruch der Indios, die die Rede als „arrogant und respektlos“ bezeichneten.
Bei einer Reise in die USA wurde er im April 2008 von Präsident George W. Bush empfangen. Benedikt äußerte beim Empfang unter anderem: „Demokratie könne nur aufblühen, wenn sich die politischen Führer von der Wahrheit leiten lassen“. Während seiner Reise äußerte sich Benedikt tief beschämt über pädophile Priester und rief die katholische Kirche in den USA nach den Missbrauchsskandalen mehrfach zur Reinigung und Erneuerung auf. Er traf sich auch mit Männern und Frauen, die als Kinder oder Jugendliche von Priestern missbraucht worden waren.
Vatileaks-Affäre
Einen besonderen Schwerpunkt in seinem Pontifikat legte Benedikt XVI. auf die Neuevangelisierung der Länder, in denen der Glaube nachlässt. Hierzu kündigte er im Juni 2010 die Einrichtung des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung für nachchristentümliche Gemeinschaften ein. In das Pontifikat Papst Benedikts XVI. fällt auch die Vatileaks-Affäre, bei der interne Dokumente aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Quelle: wikipedia.org