Die drei Männer hatten Kultgegenstände geschändet: Jetzt müssen sie nachlesen.
Ein ungarisches Gericht hat drei junge Männer zur Lektüre von Büchern über Antisemitismus und Rassismus verurteilt, weil diese jüdische Kultgegenstände geschändet hatten. Laut Medienberichten vom Samstag hatten die Angeklagten im November 2013 in Budapest mehrere siebenarmige jüdische Leuchter umgestürzt, die dort auf öffentlichen Plätzen zum Channukah-Fest aufgestellt waren.
Ein Gericht verurteilte die drei nun zu zwischen zwölf und 14 Monaten Haft auf Bewährung. Zudem wurden sie verpflichtet, zwei Bücher über die Geschichte der Juden in Ungarn sowie über ethnische Minderheiten zu lesen. Sie müssen zudem einem Behördenvertreter Inhaltsangaben der Bücher vorlegen.
Angriffe auf die rund 100.000 Mitglieder der jüdischen Minderheit in Ungarn sind relativ selten. Der zweitgrößten Partei des Landes, der rechtsradikalen Jobbik, wird jedoch immer wieder Antisemitismus vorgeworfen.