Nach der Schule
Jugendliche prügeln 15-Jährigen zu Tode
07.04.2024Drei 17-Jährige, eine 15-Jährige und ein 20-Jähriger wurden in Gewahrsam genommen.
Nach einem tödlichen Angriff auf einen 15-Jährigen in Frankreich sind vier weitere Verdächtige in Gewahrsam genommen worden. Bei den insgesamt fünf am Freitag Festgenommenen handle es sich um drei 17-Jährige, eine 15-Jährige und einen 20-Jährigen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Laut Polizei war am Donnerstagnachmittag der 15 Jahre alte Shamseddine nach der Schule in der Eingangshalle eines Wohnhauses in Viry-Châtillon südlich von Paris niedergeschlagen worden.
Die Angreifer seien drei vermummte Jugendliche gewesen. Der Bursche wurde in der Nacht operiert und starb am Freitag im Krankenhaus. Die Hintergründe der Tat sind bisher unklar. Nach Angaben eines Mitschülers war Shamseddine zuvor nicht von anderen gemobbt worden.
Brutale Gewalttaten gegen Schüler
Es war bereits der zweite schwere Angriff unter Schülern in dieser Woche in Frankreich. Am Dienstag war die 13-jährige Samara im südfranzösischen Montpellier so heftig verprügelt worden, dass sie ins Koma fiel. Sie ist inzwischen aus dem Koma erwacht, hat aber nach Angaben ihrer Ärzte "schwere Verletzungen".
Drei Jugendliche wurden als mutmaßliche Täter festgenommen: ein 14-jähriges Mädchen von derselben Schule wie das Opfer sowie zwei Burschen im Alter von 14 und 15 Jahren, die andere Schulen besuchen. Gegen die drei Verdächtigen wurden am Freitagabend Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes eingeleitet, die Jugendlichen wurden unter die Kontrolle der Justiz gestellt.
Macron reagiert
Ersten Ermittlungen zufolge hatten sich das Opfer und die drei Tatverdächtigen vor der Prügelattacke gegenseitig in Online-Netzwerken beleidigt. Samaras Mutter sagte Medienberichten zufolge, ihre Tochter sei gemobbt worden, möglicherweise wegen angeblich unislamischen Verhaltens und Kleidung. Mitschüler berichteten hingegen, ein Mädchen habe Samara vorgeworfen, in Online-Netzwerken ein Foto von ihm mit einer Beleidigung veröffentlicht zu haben.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach nach den beiden Gewalttaten von "einer Form zügelloser Gewalt unter unseren Jugendlichen", die bekämpft werden müsse. Schulen müssten besser vor solchen Taten geschützt werden, sagte Macron am Freitag beim Besuch einer Volksschule in Paris.