Selbstmordgedanken

Kachelmann Geliebte bricht ihr Schweigen

Teilen

Die 38-Jährige setzt sich gegen den Wettermoderator zur Wehr.

Sie war die Frau, die Wetter-Star Jörg Kachelmann (52) auf die Anklagebank brachte: Claudia D. (38). Sie war elfeinhalb Jahre mit Kachelmann liiert. Im Februar 2010 zeigte sie ihn wegen Vergewaltigung an. Der TV-Moderator soll sie mit einem Messer am Hals zum Sex gezwungen haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Am 31. Mai 2011 wurde Kachelmann freigesprochen. In der Zeit griff er letzte Woche Claudia D. an: „Das, was die Nebenklägerin mit mir gemacht hat, als sie sich den Vorwurf der Vergewaltigung ausdachte, das ist keine Verarsche. Das ist kriminell.“
„Ich bin in den vergangenen 16 Monaten so oft gestorben, das kann sich keiner vorstellen“, antwortet Claudia D. nun in der Bunten.
 

Die wichtigsten Passagen aus dem Interview


Über das Urteil: „Ein Schock. Natürlich habe ich versucht, mich im Vorfeld innerlich darauf vorzubereiten, dass es so kommen könnte. Aber als ich dann das Wort Freispruch hörte und das Publikum im Saal laut anfing zu jubeln, hat mir das den Boden unter den Füßen weggezogen.“

Über das Gericht: (weint) „Das Gericht unterstellt mir mit diesem Freispruch, dass ich so dumm und so niederträchtig sein könnte, eine solche Vergewaltigungsgeschichte zu erfinden. Mir so etwas zuzutrauen, hat mich fast noch mehr entsetzt und gedemütigt als die Geschehnisse in der Nacht vom 9. Februar.“

Über sich: „Wer mich und ihn kennt, zweifelt keine Sekunde daran, dass ich mir diesen Wahnsinn nicht ausgedacht habe. Ich bin keine rachsüchtige Lügnerin.“
Über Kachelmann: „Er und seine Anwälte haben mich regelrecht fixiert. Ich habe versucht, stark zu sein und seinem Blick standzuhalten. Ich wollte ihm zeigen, dass er mich nicht gebrochen hat. Das ist mir auch eine Weile gelungen. Irgendwann war es aber vorbei mit meiner Selbstbeherrschung. Ich habe nur noch geweint. Eine Polizistin, die mich zum Prozess begleitet hatte, nahm mich im Zeugenstand in den Arm.“

Warum sie jetzt spricht: „Ich hatte nie vor, in die Öffentlichkeit zu gehen. Es fällt mir auch sehr schwer. Aber die Ereignisse der vergangenen 16 Monate und der Freispruch zwingen mich dazu. Vor allem dieses heuchlerische Interview, das er jetzt gegeben hat.“

Über seine Lügen: „Seine verlogenen Aussagen haben mich erneut darin bestätigt, dass es sich bei ihm tatsächlich um eine Person mit dissozialer Persönlichkeitsstörung handelt … Weinen konnte er immer schon auf Knopfdruck … Besonders schockiert aber hat mich seine Aussage, in seinem Leben habe es niemals Gewalt gegeben. Das müsste er doch besser wissen.“

Über ihr Leben:
„Die vergangenen Monate waren hart. Man hat versucht, mich mit gezielten Hetzkampagnen zugrunde zu richten und in den Selbstmord zu treiben. Bis heute verbreiten Personen, die mich überhaupt nicht kennen, ganz bewusst Lügen über mich. Ich kann und werde das nicht mehr so einfach hinnehmen.“

Ob sie Selbstmordgedanken hatte:
„Klar. Die habe ich auch heute immer mal wieder. Auch das ist für mich sehr schlimm, dass sich meine Eltern so große Sorgen machen müssen. Auch deshalb bin ich nach wie vor einmal in der Woche bei meinem Therapeuten.“

Angst vor Kachelmann:
„Nicht mehr. Im Gerichtssaal hatte ich Angst, dass er mir etwas antut. Deshalb hatte ich die Beamten ja auch gebeten, ihn auf Waffen zu kontrollieren. Als er im Februar nachts meine Wohnung verließ, was das Letzte, was ich je von ihm gehört habe: ‚Wenn du was erzählst, bringe ich dich um.‘“

Über die Konsequenzen:
„Ich würde jeder Frau abraten, ihren Peiniger anzuzeigen, wenn dieser reich ist und sich mit Geld freikaufen kann. Dann sollte die Frau auf keinen Fall zur Polizei gehen. Sie sollte sich einen guten Therapeuten suchen und mit dessen Hilfe versuchen, das Erlebte zu verarbeiten … Solange wir in einem Täterstaat leben, ist es besser, als Frau den Mund zu halten.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Freispruch für Ex-TV-Star Kachelmann

Wettermodertor Jörg Kachelmann auf dem Weg zum Landgericht Mannheim.

Er wird von seiner Anwältin Andrea Combé chauffiert.

Der Ex-TV-Star wirkt angespannt.

Der Wetterexperte Kachelmann muss sich vor dem Landgericht Mannheim wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung verantworten.

Zur Urteilsverkündung beim 44. Prozesstag wird er von seiner Anwältin Andrea Combé vorgefahren.

Das Auto wird bei der Ankunft von zahlreichen Journalisten belagert.

Der Wettermoderator Joerg Kachelmann kommt am Dienstag zur Urteilsverkuendung beim 44. Prozesstag in den Gerichstssaal.

Kachelmann und seine Anwälte Johann Schwenn und Andrea Combé warten auf den Beginn der Urteilsverkündung.

Seit fast neun Monaten stand der 52-jährige Schweizer vor Gericht, weil er seine Ex-Freundin vergewaltigt haben soll.

Der Moderator, der die Vorwürfe stets bestritt, wurde freigesprochen.

Der Vorsitzende Richter Michael Seidling.

Kachelmann steht mit seinen beiden Anwaelten Johann Schwenn und Andrea Combe vor der Urteilsverkuendung beim 44. Prozesstag.

Das Gericht hat den Wettermoderator vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen.

OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten