Warum hüpft das Känguru? Hinweise auf die Lösung dieses Rätsels könnte ein kleines Beuteltier aus dem australischen Regenwald geben.
Forscher der Flinders Universität in Australien haben sich auf die Spur des Moschusrattenkängurus - einem Verwandten des Kängurus - begeben und kommen in einer am Donnerstag veröffentlichten Arbeit zu dem Schluss, dass die Art der Fortbewegung des 20 Zentimeter großen Säugers eine Art evolutionäre Vorstufe zum Känguru darstellen könnte.
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Laut dem Artikel in der Fachzeitschrift "Australian Mammalogy" hüpft das Moschusrattenkänguru zwar auch auf den Hinterbeinen durch die Gegend - es nutzt zum Vorankommen aber zugleich auch seine beiden Vorderbeine. Diese Entdeckung deutet den Forschern zufolge darauf hin, dass es in der Evolution einen Schritt zwischen dem Gehen auf vier Beinen und dem Hüpfen auf zwei Beinen gegeben haben muss.
"Diese Ergebnisse zeigen einen möglichen Weg auf, wie sich das zweibeinige Hüpfen bei Kängurus entwickelt hat", sagte der Biologe Peter Bishop von der Harvard Universität. Möglicherweise habe sich ein Vorfahre der im australischen Outback lebenden Säugetiere zunächst wie andere Beuteltiere auch auf allen Vieren fortbewegt, dann sei es zu einer Zwischenstufe gekommen - "und schließlich entwickelte es sich zu den ikonischen hüpfenden Kängurus, die wir heute in Australien sehen".
Nur zwei Tierarten über fünf Kilogramm hüpfen
Wissenschaftern zufolge sind Kängurus und die ein wenig kleineren Wallabies unter den Tieren mit einem Gewicht von mehr als fünf Kilogramm die einzigen, die sich hüpfend fortbewegen. Auch mehrere kleinere Nagetiere sind zum Springen in der Lage. Nun hoffen die Forscher auf die Funde von Fossilien weiter entfernter Beuteltiere, um den evolutionären Weg des Kängurus noch besser verstehen zu können.