Die Krankenhäuser und Leichenhallen der Stadt sind zum Bersten voll.
Bei den Unruhen in Ägypten greifen Plünderer auch Krankenhäuser an. Eine Kinderkrebsklinik sei überfallen und ausgeraubt worden, berichteten Ärzte am Samstag. In einem Krankenhaus im Kairoer Bezirk Abbasiya hätten Ärzte Molotowcocktails hergestellt, um das Spital verteidigen zu können. Das ägyptische Staatsfernsehen zeigte am Abend erstmals Bilder von Dutzenden von Männern, bei denen es sich um festgenommene Plünderer handeln soll.
Krankenhäuser voll
Die Leichenhalle des Krankenhauses im Bezirk Abbasiya sei voll, ebenso die Intensivstation, sagte eine Ärztin. "Wir haben kein einziges Bett mehr frei." Zahlreiche Verletzte gab es nach Angaben von Augenzeugen, als sich Demonstranten vor dem Innenministerium versammelt hatten. Drei Menschen sollen getötet worden sein, als aus dem Gebäude auf sie geschossen wurde.
Plünderungen
Einwohner der Wohnanlage Kattamiya-Residence in Kairo riefen am Samstag die Armee zur Hilfe, nachdem es in der Nachbarschaft zu Plünderungen gekommen war. Am Abend sei die Armee mit einem Panzer und mehreren Fahrzeugen angerückt, berichtete eine deutsche Bewohnerin.
Am internationalen Flughafen Kairo hieß es, am Samstag seien 19 Privatmaschinen mit Geschäftsleuten und ihren Angehörigen gestartet. Unter ihnen seien der christliche Unternehmer Naguib Sawiris (Telekom) gewesen sowie Hussein Salam, ein persönlicher Freund von Präsident Hosni Mubarak, der an Gasexporten nach Israel beteiligt war.