"Vatileaks"-Prozess

Kammerdiener stahl Papst 100.000 Euro

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Jetzt auch weiterer Angeklagter: Programmierer des Papstes.

In der Enthüllungsaffäre "Vatileaks" muss sich der beschuldigte Kammerdiener von Papst Benedikt XVI., Paolo Gabriele, wegen schweren Diebstahls vor Gericht verantworten. Zudem werde Anklage gegen einen weiteren Beschuldigten erhoben, teilte der vatikanische Ermittlungsrichter Piero Bonnet am Montag mit.

Scheck in Höhe von 100.000 Euro gefunden

Beim beschuldigten Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, der sich wegen schweren Diebstahls vor Gericht verantworten muss, wurden nicht nur vertrauliche Dokumente des Papstes beschlagnahmt. In seiner Wohnung wurden auch ein Scheck in Höhe von 100.000 Euro, der für den Papst ausgestellt worden war, sowie ein Goldnugget und eine Ausgabe der "Äneis" aus dem Jahr 1581 gefunden. Dabei handelt es sich um Geschenke für den Papst.

Laut Lombardi wird Sciarpelletti Beihilfe zum Diebstahl vorgeworfen. Der zweite Beschuldigte werde aber weniger belastet als Gabriele, versicherte Lombardi. Er könne nicht direkt als "Komplize" betrachtet werden. Seine Aussagen seien jedoch in mehreren Aspekten unklar.

Gabriele sei einem psychiatrischen Gutachten unterzogen worden. Die Ermittlungen gegen ihn laufen weiter, berichtete der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi. Der Papst verfolge die Entwicklungen der Untersuchung weiter.


Vatikansprecher Federico Lombardi sagte, es würden Ermittlungen zu möglichen weiteren Verdächtigen fortgeführt. Dabei handelt es sich um einen Mitarbeiter des vatikanischen Staatssekretariats, Claudio Sciarpelletti. Bisher war noch kein zweiter Name eines Verdächtigen im Zusammenhang mit der so genannten Vatileaks-Affäre bekanntgegeben worden. Sciarpelletti arbeitete als Programmierer im Staatssekretariat.

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