Es wird eng für Hans Kammerlander: Ist er schuld am Unfalltod eines 21-Jährigen?
Über Hans Kammerlander (56) braut sich zwei Tage vor seinem Geburtstag ein Gewitter zusammen, wie es der weltberühmte Alpinist in freier Wildbahn wohl noch nicht erlebt hat. Der Berglegende droht sogar Gefängnis.
Wenn sich nach seinem Verkehrsunfall bestätigen sollte, was sich immer mehr verdichtet: Kammerlander soll jenen Crash selbst verursacht haben, bei dem der junge René Eppacher (21) ums Leben kam – ÖSTERREICH berichtete.
Bisher war der Sachverhalt umgekehrt dargestellt worden. Demnach soll der 21-Jährige die Kontrolle über seinen Ford Fiesta verloren, mehrere Autos gestreift haben und schließlich in den Mercedes-Van des Bergsteigers gekracht sein. Der Unfall forderte fünf Schwerverletzte, darunter Kammerlander.
Noch am Krankenbett wendete sich das Blatt für den Bergsteiger. Die Staatsanwaltschaft ließ ihm einen Ermittlungsbescheid überbringen. Inzwischen hat sie bestätigt, dass gegen Kammerlander wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt wird. Es gilt die Unschuldsvermutung. Unfallzeugen wollen beobachtet haben, dass nicht Eppacher in den Van der Berglegende gekracht war, sondern umgekehrt. Kammerlander soll in Wahrheit auf die Gegenfahrbahn geraten sein.
Warten aufs Ergebnis
der Blutentnahme
Gerüchte, wonach der Promi-Alpinist zuvor getrunken hatte, wie im Internet behauptet, haben sich indes (noch) nicht bestätigt. Das Ergebnis der Blutalkoholkontrolle steht noch aus. Für einen tödlichen Unfall unter Alkoholeinfluss droht in Italien in jedem Fall eine Haftstrafe.
Empörung im Internet
Auf Facebook ist die Schuldfrage bezüglich des Unfalls geklärt: Demnach ist das Todesopfer unschuldig. Einen Tag nach der Beerdigung von René Eppacher haben Freunde die Facebook-Seite „Gerechtigkeit für René“ eingerichtet. Die Seite hat inzwischen 7.300 Freunde, die zum Teil massive Vorwürfe gegen Kammerlander erheben. Wegen dessen Promi-Status sei der Unfallhergang bislang umgekehrt dargestellt worden.
Außerdem werden Gerüchte über den vorausgegangenen Alkoholkonsum des Bergsteigers verbreitet. Kammerlanders Manager hat dies zurückgewiesen, es gilt die Unschuldsvermutung.