Kampf gegen Coronavirus:
Jetzt ziehen Polizisten schon schwer bewaffnet durch Wuhan
02.02.2020
Bilder wie aus einem Horror-Film: Mit Schutzanzügen & Atemmasken laufen Polizisten schwerbewaffnet durch die menschenleeren Straßen Wuhans.
Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus ist erneut gestiegen. Mit 45 weiteren Opfern seien mittlerweile bereits 304 Menschen in der Volksrepublik an der Atemwegserkrankung gestorben, teilten die Behörden am Sonntag (Ortszeit) mit. Die 45 neuen Todesopfer wurden aus der besonders stark betroffenen Provinz Hubei gemeldet.
Auch die Zahl der Neuinfektionen stieg dort mit 1.921 weiteren Fällen deutlich an. Damit infizierten sich in ganz China bereits mehr als 13.700 Menschen.
Keine Panik im Krankenhaus
Im größten Krankenhaus in Wuhan werden - wie in den meisten Kliniken der chinesischen Millionenstadt - derzeit fast ausschließlich Coronavirus-Patienten behandelt. Dennoch laufe soweit alles in geregelten Bahnen, sagte der deutsche Präsident des chinesisch-deutschen Freundschaftskrankenhauses, Eckhard Nagel. Der Professor von der Universität Bayreuth steht in engem Austausch mit seinem Kollegen in Wuhan und sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es liegt sicher keine Panik vor."
Verstörende Szenen in den Straßen Wuhans
Allerdings: "Den normalen Alltag gibt es jetzt nicht. Jeder ist ein potenzieller Notfallpatient, dementsprechend sind alle Abläufe anders als sonst." Neben den nötigen Vorsichtsmaßnahmen sei vor allem die emotionale Seite belastend. Viele Patienten kämen in großer Sorge, und die Stimmung in der unter Quarantäne gestellten Stadt sei per se niedergeschlagen.
Die chinesischen Behörden tun alles, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Wie angespannt die Stimmung tatsächlich ist, zeigen Videos auf Twitter. Menschen werden in ihren Häusern eingeschlossen. Immer mehr Virus-Tote werden aus Wohnungen geborgen, da sie keine Chance auf eine Behandlung hatten. Und verstörende Aufnahmen, die zeigen wie Polizisten in Schutzanzügen, Atemmasken und schwerbewaffnet durch die menschenleeren Straßen der Millionenstadt ziehen. Szenen, die auf den ersten Blick auch aus einem Zombie-Film stammen könnten.
Irre Zombie-Gerüchte & Festnahmen nach Falschinformationen
Kurioserweise gibt es tatsächlich irre Zombie-Gerüchte rund um Infizierte, die nun Malaysias Regierung dementieren musste. "Die Behauptung, mit dem Virus infizierte Personen würden sich wie Zombies verhalten, ist nicht wahr", betonte das Gesundheitsministerium im Kurzmitteilungsdienst Twitter. "Patienten können wieder gesund werden."
Zuvor hatten Nutzer im Internet eine Verbindung zwischen dem Coronavirus und "lebenden Toten" hergestellt. Auch Falschinformationen über angebliche Infektions- oder Todeszahlen durch das Virus waren in den vergangenen Tagen in Malaysia im Internet verbreitet worden. Bisher wurden sechs Verdächtige wegen der Verbreitung derartiger Gerüchte festgenommen. Ihnen drohen Geld-oder Gefängnisstrafen. Bis Sonntag wurden in Malaysia acht Krankheitsfälle wegen des neuartigen Coronavirus gezählt, bei allen Infizierten handelte es sich um Chinesen.