Über 60 Staaten nehmen am Anti-ISIS-Gipfel in Brüssel teil.
Die internationale Allianz gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) rüstet sich für einen jahrelangen Kampf. "Jeder weiß, dass es ein langer Weg ist", sagte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch bei einem Treffen der Koalition in Brüssel. Ähnlich äußerte sich sein US-Amtskollege John Kerry. An den Beratungen nahm auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) teil.
Österreich engagiert
Die Anti-IS-Koalition unter der Führung der Vereinigten Staaten hatte sich Anfang September mit zunächst fünf westlichen und fünf arabischen Staaten zusammengefunden, um den Vormarsch und die Schreckensherrschaft der Extremisten im Irak und in Syrien zu stoppen. Inzwischen gehören der Koalition etwa 60 Staaten an. Rund ein Dutzend Nationen fliegen Luftangriffe. Österreich engagiert sich im Rahmen der Koalition ausschließlich humanitär und politisch.
US-Außenminister Kerry würdigte die breite internationale Zusammenarbeit gegen die sunnitischen Extremisten. "Der IS ist eine Bedrohung und eine Gefahr für die Werte von uns allen", sagte Kerry. Die Koalition existiere seit weniger als drei Monaten, habe aber bereits beträchtliche Erfolge erzielt. Allerdings würden voraussichtlich noch Jahre nötig sein.
Koordination
Ziel des Brüsseler Treffens war es, den militärischen Kampf zu koordinieren und eine gemeinsame Strategie zu finden, um den sunnitischen Extremisten auch politisch das Wasser abzugraben. Neben der Fortsetzung der Luftangriffe mehrerer Staaten unter der Führung der USA gegen die IS-Miliz soll auch über Möglichkeiten diskutiert werden, wie der Zustrom ausländischer Kämpfer zu der Extremistenmiliz gestoppt werden kann. Zudem nannte Kerry die Suche nach Möglichkeiten, die Finanzierung der Jihadisten zu stoppen. Weiteres Thema ist die humanitäre Hilfe für Menschen, die wegen der Kämpfe im Irak oder Syrien fliehen mussten.
Erste Erfolge
Die internationale Koalition gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) sieht erste deutliche Erfolge ihres Vorgehens. Der Vormarsch von IS "durch Syrien und in den Irak ist dabei zu stoppen", heißt es in der Schlusserklärung des Treffens der Koalition aus rund 60 Staaten, die am Mittwoch in Brüssel zusammenkam.
"Truppen des Irak und der kurdischen Regionalregierung gewinnen nun mit Unterstützung von Luftangriffen der Koalition Gebiete zurück", hieß es weiter. Vertreter von 59 Ländern und Organisationen der internationalen Koalition, darunter Österreich, waren am Mittwoch erstmals auf Ministerebene in Brüssel zusammengekommen, um über ihre weitere Strategie zu beraten. Zu dem Treffen hatte US-Außenminister John Kerry in das NATO-Hauptquartier eingeladen.
In ihrer Abschlusserklärung bekräftigten die Teilnehmer, dass sie eine "langfristige Strategie" verfolgen wollten, "um IS zu schwächen und zu besiegen". Dabei gehe es nicht nur um weitere militärische Unterstützung der IS-Gegner, sondern auch um Wege, den Zustrom ausländischer Kämpfer zu der Jihadistenmiliz zu stoppen und den Extremisten finanziell das Wasser abzugraben. Zudem kündigen die Länder an, die humanitäre Hilfe für Flüchtlinge wegen des Konflikts in Angriff zu nehmen.
VIDEO: Anti-IS-Treffen in Brüssel