Militärübung

Kampfjets warfen Bombe über Great Barrier Reef ab

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Die Sprengkörper wurden wegen Spritmangels über dem Weltnaturerbe abgeworfen.

Zwei US-Kampfflugzeuge haben bei einer Übung in Australien Bomben über dem weltberühmten Korallenriff Great Barrier Reef abgeworfen. Es habe sich um eine Notfall-Maßnahme gehandelt, teilte die US-Marine am Sonntag mit. Die vier unscharfen Sprengkörper seien am Dienstag vor der Küste des Bundesstaats Queensland im Meer versenkt worden. Eine Gefahr für Menschen oder die Natur bestehe nicht.

Die beiden Kampfjets sollten die Bomben ursprünglich auf einer nahe gelegenen Insel abwerfen. Nachdem mehrere Versuche scheiterten, mussten die Piloten die Bomben wegen Spritmangels über dem als Weltnaturerbe anerkannten Schutzgebiet abwerfen. Die Sprengkörper landeten nach Angaben der US-Marine aber nicht direkt auf dem Korallenriff, sondern in einem abseits gelegenen, 50 bis 60 Meter tiefen Wassergraben. Derzeit nehmen rund 28.000 australische und US-amerikanische Soldaten an einer gemeinsamen Militärübung in Queensland teil.

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Verheerendes Korallensterben, Great Barrier Reef, Fotos

Das Korallensterben am Great Barrier Reef, Australien ist deutlich schlimmer als bisher angenommen, so australische Forscher der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS").

Der Bestand hat ist in den letzten 27 Jahren um ganze 50% Prozent geschrumpft.

Hauptursache sei aber nicht das Aufheizen des Meeres in Folge des Klimawandels und die dadurch verursachte Korallenbleiche.

Den Wissenschaftlern zufolge gehen nur zehn Prozent der Verluste darauf zurück.

Ausschlaggebend seien ihnen zufolge vielmehr schwere Stürme, welche 48% des Schadens verursachten,...

...sowie der Befall mit Dornenkronen-Seesternen (42 Prozent). Dornenkronen sind Seesterne mit bis zu 23 Armen, die 30 Zentimeter Durchmesser erreichen können.

Wenn das Ökosystem aus dem Gleichgewicht kommt und ihre Feinde wie Riesenmuscheln und -schnecken dezimiert sind, vermehren sie sich rasant und verdrängen die Korallen.

Denn eine einzige Dornenkrone kann am Tag eine faustgroße Koralle vertilgen.

"Wenn sich der Trend fortsetzt, können in den nächsten zehn Jahren weitere 50 Prozent verschwinden", so Peter Doherty vom Australischen Institut für Meereskunde(Australian Institute of Marine Science, AIMS).

"Wir können die Stürme nicht verhindern, aber vielleicht können wir die Seesterne eindämmen", meinte AIMS-Chef John Gunn. "Wenn uns das gelingt, haben die Korallen eine bessere Chance, sich an die höheren Wassertemperaturen und die Versauerung der Meere anzupassen."

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